Wenn Gott uns trennt: Der missverstandene Teil des Heilsgeschehen

Es ist aus der Bibel bekannt, dass Gott die Spreu vom Weizen trennt. Damit ist gemeint, dass die Gläubigen und die Ungläubigen in unterschiedlichen geistlichen Sphären beheimatet werden, die sich zwar zuweilen begegnen, aber doch eben einer geistlichen Trennung unterliegen.

Wir können von einer Sphäre in die andere Sphäre übergehen, wenn wir umdenken und unsere Anklagen gegen Gott und die verwirklichte und erlebte Welt aufgeben. Die Sphäre des Unglaubens ist geprägt von Anklagen, während die Sphäre des Glaubens geprägt ist von Vertrauen und Frieden. 

Wenn nun ein Mensch aus der Gruppe der Ungläubigen herausgetrennt wird, so ist dieser Prozess sicherlich schmerzhaft und es bedarf auf der Seite des Herausgerufenen eine große Portion Vertrauens, um sich nicht im Groll gegen Gott zu stellen, im Versuch, doch noch in der Gruppe der Ungläubigen mit dabei sein zu können und mit ihnen um die Häuser zu zeihen in der Mission des Unglaubens.

So aber wollen wir doch akzeptieren, dass Gott die Menschen immerzu siebt nach denjenigen, die schon zum Glauben gekommen sind und denen, die noch in Klage und Anfeindung wandeln wollen.

Unter Christen gibt es diese Trennung ebenso. Denn die meisten Christen gehören der Gruppe der Ungläubigen an, die zwar auf dem Weg sind, aber eben noch im Unglauben wandeln, dies aber meistens verleugnen. Denn der Glaube ist das umfassende Vertrauen zu Gott in allen Dingen, die je geschehen sind und geschehen werden. Dies schließt den Prozess unserer Herauslösung aus der Mitte der Ungläubigen ein, den wir ertragen wollen, um ganz beim Herrn sein zu können. 

Die ungläubigen Christen aber klagen Gott in Satan an und sind der Meinung, dass etwas Böses und Ungehöriges in der Welt von statten gehen würde. Sie sind der Meinung, dass sich da ein anderer Gott, nämlich Satan, die Herrschaft unter den Nagel gerissen hätte und dieser sorge nun dafür, das Unrecht geschehe und ausgerechnet die Guten viel zu leiden hätten. Sie kämpfen daher einen spirituellen Kampf gegen himmlische Gewalten, die sie verlästern in ihrem Unglauben. Sie sind erfüllt von Hass auf Satan, den sie als das Böse ansehen, zu dessen Überwindung Gott sie vermeintlich gerufen habe. Sie wollen daher das Böse, das sie in der Gefolgschaft Satans vermuten, aus der Erde austreiben durch den Kampf, den sie anzetteln gegen Satan. 

Nun muss Satan aber Gott gehorchen und alle Dämonen sind dem Herrn Jesus Christus untertan, der im Glauben zu Gott errettet ist aus der Sünde und dem Unglauben, herausgelöst aus der Mitte der Ungläubigen und Vorauseilender für alle, die zum Glauben des Jesus finden.

So gehen die Kämpfer gegen das Böse herum, um Satan auszutreiben aus der Welt. Doch Satan hat von Gott die Aufgabe erhalten, die Menschen in den unheiligen Wegen zu behindern und sie so vom Unheil abzuhalten. Satan ist ein Widersacher gegen die Pläne der Menschen, um sie zu vereiteln, wenn sie den Plänen Gottes zuwider laufen. Der Kampf gegen Satan ist daher nicht unser Weg. Es wäre statt dessen angezeigt, sich zu besinnen und sich von den falschen Denkmustern und Wegen zu verabschieden, die immer damit anfangen, dass man Gott und dem Leben misstraut. Das Misstrauen gegen Gott äußert sich auch im Misstrauen gegen Satan und im Kampf gegen Satan. Wenn Jesus Dämonen austreibt, dann nicht im Kampf gegen Dämonen, sondern in der Autorität über die Dämonen.

Denn Satan ist es nicht, der zum Unglauben aufruft. Es ist der eigene Gedanke eines jeden Menschen, der ihn hierzu aufruft. Der Mensch beruft sich also selbst zum Unglauben und es ist sein Denken, dass er ändern muss. Dies kann aber niemand für ihn tun. Es ist seine Verantwortung dies zu erledigen. Dafür muss weder Satan noch sonst jemand aus der Welt verschwinden. Jeder kann sich bekehren und zum Vater zurück kommen. Denn der Vater siebt die Menschen ständig und zieht diejenigen aus der Mitte, die reif sind für den Prozess. Sie werden dann von den Ungläubigen verworfen und als Oberster der Dämonen angesehen, wie auch Jesus. Sie gelten den Kämpfern gegen Satan als ein Mitarbeiter Satans, weil sie nicht gegen Satan lästern, noch gegen sonst ein Wesen.

Der Hass auf Satan kann aufkommen, denn er behindert und durchkreuzt unsere Pläne. Doch der Glaube wird diesen Hass besiegen, wenn wir wissen, dass es Gottes Wille ist, alles geschehen zu lassen, das geschieht.

Wenn wir nun also eine Trennung von jenen Christen ertragen müssen, die  einen hasserfüllten Kampf veranstalten gegen das vermeintliche Übel in der Welt, anstatt das Übel in ihrem Denken abzustellen, so ist es Gottes Wille, dass dies geschieht. Hierbei wird auch Satan aktiv, der unseren etwaigen Plan durchkreuzen wird, mit den Christen des Kampfes gemeinsame Sache zu machen und unter einem Dach leben zu können. Er wird das tun gegen unseren Plan, was erforderlich ist, uns zur Einsicht zu bewegen. Es wird sich zeigen, dass unsere Zusammenarbeit nicht funktioniert, weil Gott dies zeigen will. Er will diese Kooperation nicht um den Preis, dass wir ein Teilnehmer des unreifen Gebarens werden, das die hasserfüllte Schmähung der himmlischen Gewalten mit sich bringt. Unser Hass soll gestoppt werden, indem wir aus der Mitarbeit an den Kämpfen gegen das Böse herausgeschnitten werden, auch durch Widerstand Satans.

So kommt es zur Trennung zwischen Jesus und seinen Nachfolgern auf der einen Seite und der Gemeinde derer, die Anklage erheben wollen, auf der anderen Seite. Weil sie nun den rechten Weg auf ihrer Seite vermuten, gehen die Ankläger davon aus, dass Jesus und seine Nachfolger von Gott verworfen worden seien, um ihren Weg, den Weg des Kampfes gegen das Böse, zu rechtfertigen und sie für gerecht zu erklären, obwohl sie noch in ihrer Anklage gegen Gott und in ihrem Misstrauen verweilen zu ihrem Unheil, das nur sie selbst beenden können, durch Umkehr im Denken.

Das Mantra der Ungläubigen lautet sinngemäß, dass sie errettet seien dadurch, dass sie Jesus und uns aus ihrer Mitte getilgt haben. Doch wir sind es, die der Vater herausgelöst hat aus ihrer Mitte, weil unsere Zeit gekommen war in unserer Demut, die unsere vormaligen Klagen verstummen ließ und die Liebe wieder freilegte, die verborgen war in uns. Wir sind hingegangen, wo sie heute nicht hingehen können, weil sie den Kampf gegen das Böse noch lieben, das sie nicht in ihrem Denken überwinden wollen, sondern im Außen bekämpfen wollen.

Sie sind froh, wenn sie uns losgeworden sind. Denn sie sahen sich der Präsenz des vermeintlich Bösen ausgesetzt, als sie uns nahe gekommen sind. Sie sahen sich mitunter Dämonen ausgesetzt in dem bestreben, sich gegen uns zu wenden. Dies aber kommt nicht aus unserer Verschuldung, sondern durch die Anklage gegen Gott, die sie selbst zu verantworten haben. Sie meinen nun, dass wir Mitarbeiter Satans seien, weil sie ihren Widersacher gefunden haben, als sie gegen uns lästerten und gegen uns kämpften. Denn Satan vereitelt im Auftrag Gottes die Werke derer, die uns bekämpfen, wenn es Zeit dafür ist. Zuweilen lässt er es auch zu, dass die Werke gegen uns gelingen, was wiederum das Werk des Satans gegen uns ist, aus dem wir lernen können. Dann aber ist es in Ordnung, dass dies geschieht, weil wir auf einem Weg sind, der noch mehr zu Gott führen soll. So werden wir unser denken heiligen, unsere Herzen beschneiden, um in den schmalen Pfad Gottes zu gelangen. Wir werden unsere Lästerei demütig einstellen gegen jene, die uns ablehnen und uns lästern. 

So darf Satan oftmals Wege bekämpfen, die sich gegen Gottes Plan richten. Das aber ist auch der Wille von Jesus. Denn auch Jesus hat Satan nicht aus der Welt verbannt. Wenn nun aber ein Mensch sich auf Gott zuwendet, indem er Jesus anruft, so wird es oft geschehen, dass Satan von ihm weichen wird, weil es jetzt besser ist, dass es so geschieht, nachdem sich der Ruf an Jesus als Ergebnis der Bedrückung durch Satan eingestellt hat. 

Satan wird deswegen nicht mehr gegen Jesus aktiv, weil Jesus schon herausgeschnitten ist aus der Gemeinde der Ungläubigen und dies akzeptiert hat. Gott wird durch Satan gegen uns vorgehen, wenn wir in die Gemeinde der Ungläubigen gehen, um deren Anerkennung zu finden durch Kompromisse im Glauben, Annahme von Unwahrheiten und Lästerei. Dann nämlich sind wir auf einem falschen Weg und Satan hat den Auftrag, diesen Weg zu vereiteln. Dann wird uns Gott mitunter auch durch Satan daran hindern, in der Gemeinde der Ungläubigen Anerkennung zu finden durch Kompromisse im Hinblick auf Gott. 

Wenn wir aber hingehen zu anderen Menschen und nur die Wahrheit sagen, wie sie uns eingegeben wird, ohne diese zu korrumpieren, um ihre Zuneigung zu bekommen, so werden wir keinen Widerstand von Satan zu spüren bekommen, sondern Gottes Kraft ist mit uns und wir sprechen mit Autorität und keine Kraft kann sich gegen uns erheben. Dann werden die Ungläubigen keinen Erfolg darin haben, uns von der Klippe zu stürzen, sondern sie werden entweder zuhören zu ihrem Heil oder traurig von dannen gehen, der Älteste (Mächtigste) zuerst. 

Es ist daher für eine Mission im Namen des Herrn unbedingt erforderlich, nicht die Angriffe durch Satan als Problem zu verkennen, sondern vielmehr die eigenen Abweichungen vom Weg Gottes als Grund zu erkennen, warum Satan uns hindern wird, diesen Weg zu gehen. Wir werden sozusagen Prügel beziehen, weil wir nicht in der Reinheit des Evangeliums gekommen sind, sondern einen Unsinn von uns geben wollten, der die Ohren der Ungläubigen gekitzelt hat. Derlei Kompromisse dürfen wir uns nicht erlauben, wo wir doch Gott suchen vor allem anderen.

Welcher Kampf soll das also sein, den Menschen gegen Satan führen wollen? Es ist nicht das Ringen um innere Reinheit bei sich selbst, sondern ein Kampf gegen Andere, der das innere Prozedere verdeckt. Man bekämpft dann wirklich nicht das Problem, sondern die Symptome des eigenen Unglaubens. 

Die Dämonen flüchten vor uns, wenn wir nicht gegen die Dämonen kämpfen, sondern statt dessen im Glauben bleiben. Denn diese sind ja meist nur befugt, etwas gegen uns zu unternehmen, wenn wir gegen Gott agieren. Wenn wir aber mit Gott gehen, dann sind uns die Dämonen nicht zu Widerstand befugt, sondern sie werden das tun, was wir ihnen sagen. Dies ist aber kein hasserfüllter Kampf gegen die Dämonen oder Satan, sondern lediglich der Wille Gottes, dass sie uns gehorchen sollen, wenn wir mit Gott gehen und uns bekämpfen dürfen, wenn wir gegen Gott gehen.

Wie sich manche Menschen über diese Worte wundern, so wunderten sie sich darüber, dass Jesus die Macht über die satanischen Geister ganz locker ausführen konnte, ohne sich dabei aus dem Frieden zu bewegen. Denn Jesus war ja im Glauben und meinte nicht, dass die Existenz der Dämonen ein grundsätzlicher Fehler im System sei, den er nun zu beheben habe, weil Gott es nicht täte. Vielmehr erlaubt Gott dies alles und es ist recht, dass ein Mann Gottes die Dämonen auch fortschickt, wenn ein anderer Mensch um Barmherzigkeit Gottes bittet. Denn dann ist es aus Sicht Gottes wohl meist eine gute Sachen, dass sich die Dämonen zurückziehen, da es ja jenen Menschen, der darum gebeten hat, zu Gott näher führen wird, wenn es geschieht. 

Die Idee, dass es immer der Wille Gottes sei, dass sich die Dämonen in den Weg eines Menschen stellen, der Gottes Weg verlässt, ist auch nicht richtig. Denn Gott weiß, wann und wo das besser ist und wann es schlechter wäre, wenn es geschieht. Wenn es uns von Gott wegführen würde, wenn sich unser Gebet erfüllt, dann wird Gott es nicht geschehen lassen und wir haben keine Autorität mehr über die Dämonen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn wir nach Ehre unter den Ungläubigen streben und uns nicht Gott annähern wollen mit unserem Dienst der Befreiung von Dämonen. 

Beachten wir auch, dass sich Dämonen bittend an Jesus gewendet habe, die Schweine befallen zu dürfen. Dies nun kann der Wille Gottes sein und es kann geschehen. Dies ist dann der Fall, wenn es die Menschen näher zu Gott führt, wenn es geschieht. Denn wenn man nun die Schweine gedanklich ersetzt durch Menschen, die gerade von Gott abirren wollen, dann ist ein Widerstand auf ihrem Weg durchaus hilfreich.

Wir werden also von satanischen Geistern daran gehindert, Erfolg auf den Wegen zu haben, die von Gott wegführen. Dies zumindest dann, wenn wir zur Einsicht in der Lage sind. So wird uns die Attacke eine Frage aufwerfen, wo wir den Weg Gottes verlassen haben und wir werden dies überwinden, um die Heimsuchung zu überwinden. Dann werden die Dämonen uns wieder gehorchen und nicht gegen uns kämpfen.

Man überwindet die Dämonen somit nicht mit Wutgeschrei und Hass, sondern darin, dass man sanftmütig und demütig ist von Herzen in der Nachfolge Gottes ohne Anklage gegen irgendwelche himmlischen Gewalten oder irdischen Geschehnisse.

Die Kinder der Anklage sind nicht in unserem Geist des Friedens und diese Trennung ist vollkommen in Ordnung. Wir sind im Einklang mit allem, das je geschah.

Die Trennung von einem anderen Menschen kann verschiedene Gründe haben. Es kann daran liegen, dass der eine Mensch zum Glauben findet und der andere das ablehnt. Es kann aber auch daran liegen, dass beide Menschen im Unglauben wandeln und sich in die Haare darüber bekommen, wer nun der Böse sei, der die schlechten Ergebnisse und den Mangel an Liebe verschuldet habe. Tatsächlich haben beide Menschen eine Verantwortung darin, ihr Denken zu heiligen und die Anklagen aufzugeben. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

Einen Kommentar posten