Wasser, Heiliger Geist und Feuer

Die Bibel erwähnt neben der Wassertaufe auch die Taufe mit dem Heiligen Geist und eine ominöse Taufe mit Feuer. In diesem Beitrag möchte ich diese Begriffe einordnen und erklären, was wir tatsächlich annehmen sollten und worum wir bitten mögen, um die Segnungen der Errettung aus dem Zustand der Sünde in den der Heiligkeit zu genießen.

Bevor man überhaupt auf die Idee kommen kann, dass gewisse Taufen erforderlich sein könnten, muss man sich daran erinnern, dass der Zustand des Menschen in dieser Welt zumeist auf einer temporären Verirrung beruht, also einem Zustand, der nicht ewig anhalten soll, sondern nach einer gewissen Frist, die Gott kennt, überwunden werden soll. Dann wird der Mensch gerettet und zurück gebracht in den Zustand der Heiligkeit.

Zu überwinden ist der Zustand der Sünde, der damit beginnt, dass man Gott nicht vertraut und anfängt, auch schlecht über Gott zu denken, als ein Gericht über Gott zu führen. Dieses Gericht führt dazu, dass sich der Mensch Gott nicht mehr zuwenden kann, weil er ja meint, von dieser Seite käme auf ihn etwas zu, das für ihn persönlich nachteilig sein könne. 

Bei seinem Weg in Verleugnung Gottes stellt der Mensch allerhand schreckliche Dinge an, die für sich gesehen wie schwere Fehler wirken und nicht zu begreifen sind. Doch Gott hat diesen Weg des Menschen zugelassen. Das Kind wollte das Haus des Vaters verlassen, weil es nicht geglaubt hat, dass es beim Vater tatsächlich am besten sei. Dieser Unglaube gegenüber dem Vater stellt sich später als falsch heraus, aber das weiß der Mensch zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Der Mensch führt also anfänglich nur Gericht über Gott und verurteilt ihn grundlos. Dann aber erkennt er, dass andere Menschen schreckliche Werke vollführen und er muss auch früher oder später erkennen, dass seine eigenen Werke nicht wirklich gut sind hinsichtlich der Resultate, die sie hervorbringen. So wird das Gericht nicht nur gegen Gott geführt, sondern auch gegen die Mitmenschen und zuletzt auch gegen sich selbst. Der Mensch sieht große Schuld. 

Doch diese Einschätzung entspricht nicht der Sichtweise Gottes. Denn Gott wusste stets, dass der Mensch in der Verleugnung Gottes nicht gut handeln kann und dass er diese Erfahrung machen muss, um dies selbst einzusehen und umkehren zu wollen. 

Während also Gott dem Menschen keine Vorwürfe macht, hat sich der Mensch in schwere Vorwürfe verstrickt. Zuerst richteten sich die Vorwürfe gegen Gott, dann gegen die Mitmenschen und zuletzt schwerpunktmäßig gegen sich selbst. Dann erkennt der Mensch, dass nicht Gott sein Problem ist, sondern er selbst zu einem Problem geworden ist und er benötigt einen Ausweg aus dieser Situation. Diesen Ausweg beschreibt die Bibel und das Heilsgeschehen das Jesus vorgelebt hat.

Wenn der Mensch an den Punkt gelangt ist, dass er nicht mehr Gott anklagt, sondern sich selbst, ist es Zeit für die erste Stufe der Errettung. In dieser Stufe wird die Wassertaufe durchgeführt. Hierbei wird der Geist der Anklage, der zuerst Gott anklagte, dann aber gegen den Menschen gerichtet wurde, aufgelöst durch die Annahme des Geistes der Vergebung der Sünden.

Dieser Geist der Vergebung aller Sünden ist der Geist Gottes und er wird vermittelt in der Wassertaufe. Vor dieser Taufe weilt der Mensch noch im Geist des Gerichts. Dann aber wird dieser für obsolet erklärt, weil man an die Vergebung aller Sünden durch Gott glaubt, also das Evangelium der Vergebung der Sünden auf der Seite Gottes glaubt und für sich selbst zur Anwendung bringt.

Der Geist Gottes, der sich mit dem Taufwasser vermittelt, kommt hierbei als ein reinigender Segen über den Menschen der das Feuer der Anklage, das im Menschen tobt, zu löschen weiß. Hierzu ist allerdings der Glaube an diesen Geist erforderlich, also das Glauben dessen, was Gott sagt, nämlich dass er die Sünden vergibt und nicht anklagt.

Wer statt dessen weiterhin glaubt, dass Gott Menschen wegen ihrer Sünden verdammen wolle, der hat nicht an den ersten Schritt der Heiligung des Menschen geglaubt und ihn verweigert.

Nehmen wir also Schritt Eins an: Wir glauben, dass es tatsächlich wahr ist, dass alle Sünden vergeben wurden und dass die Anklagen somit falsch sind und weggewaschen werden können. So werden wir nicht von unseren Werken reingewaschen, sondern von jenem Geist der Anklage, der diese Werke erst ermöglicht hat, als er damit begann, gegen Gott zu lästern. Wenn man nicht mehr gegen Gott lästert, können alle Sünden vergeben werden durch den Geist Gottes, der sich mit dem Taufwasser vermittelt.

Dann stehen wir da im Geist der Vergebung. Wir wissen dann, dass unsere Werke nicht sinnvoll waren und wir wissen, dass diese von Gott vergeben worden sind. Wir tun nicht so, als hätten wir nicht gesündigt, denn wir haben es ja getan. Aber das Feuer der Anklage ist gelöscht worden, weil wir die Vergebung Gottes übernommen haben und sie nun selbst in Bezug auf alle Menschen kennen und daran glauben.

Eine echte Wassertaufe ist somit ein großer Schritt und eine große Reinigung. Sie führt dazu, dass man sich seiner Fehler nicht mehr schämt, sondern sogar begreifen kann, dass man diese Phase einmal durchlaufen haben muss, dann aber nicht mehr. So kommt Freude auf, denn wir sind frei vom Anklagegeist, der die Menschen ganz verrückt macht.

Nun sind wir ein gereinigtes Gefäß geworden, das man mit dem neuen Wein auffüllen kann, weil der alte Wein weg ist. Der alte Wein war der Anklagegeist, der neue Geist ist der Heilige Geist. 

Der Heilige Geist macht uns wieder zu dem, was wir ursprünglich bei Gott waren, ein geheiligtes Gotteskind. Doch nach der Rückkehr ist unser Zustand sogar besser als vorher. Denn vorher waren wir noch nicht immun gegen die Verführung, die uns vorschlägt, einmal Gott zu misstrauen um andere Wege auszuprobieren. Nachdem wird dies aber hinter uns gebracht haben, werden wir es nicht nochmals tun wollen, wir sind immun geworden gegen die Verführung.

Der Heilige Geist ist also die Salbung Gottes, die auch auf Jesus lag und ihn in die Lage versetzte, große Zeichen und Wunder zu tun. Die Herstellung der Heiligkeit ist abgeschlossen, wenn der Mensch wieder in der Einheit mit Gott allgegenwärtig wird und er überall sein kann, wo Gott ist. Diese Allgegenwärtigkeit und Ewigkeit in Gott hat Jesus und alle Heiligen. Wo wir auch sind es nach dem Empfang des Heiligen Geistes, wir können mit ihnen sprechen und sie antworten uns. So werden wir ebenfalls, wenn wir geheiligt wurden im Heiligen Geist.

Den Heiligen Geist können wir erst empfangen, wenn wir die Taufe mit Wasser hinter uns gebracht haben und uns vom Geist der Anklage befreien ließen durch Glauben an die Kunde von der Vergebung, die in Gott schon war, bevor wir sie geglaubt haben.

Die Taufe mit Feuer ist somit etwas, das mit dem Gericht, dem Geist der Anklage zusammenhängt. Wir wollen nicht die Taufe im Feuer empfangen, denn das ist ja der Geist der Verurteilung, den wir in der Wassertaufe überwinden wollen. Wenn wir nun den Geist der Anklage überwunden haben, so gelingt die Taufe mit Heiligem Geist und wir selbst werden zu gesalbten Kindern Gottes mit ewigem Leben. 

Wenn wir aber die Wassertaufe verweigert haben, dann ist der Geist der Anklage noch in uns. Wenn wir in diesem Zustand dem Heiligen Geist ausgesetzt werden, wird der Heilige Geist nicht in uns eindringen können, sondern es wird statt dessen das Feuer der Anklage in uns richtig auflodern und sich gegen den Heiligen Geist erwehren. Dann wird statt der Heiligung eine große Verirrung einkehren, die schlimmer ist, als zuvor. In dieser Verirrung wird der Heilige Geist und damit Gott ganz ausgetrieben und durch das große Feuer der Anklage ersetzt. 

Dann wird diese Anklage also wieder neu entbrennen gegen Gott und uns in den Urzustand der Sünde versetzen, als wir uns noch keine Vorwürfe machten, sondern nur den Herrn anklagten. Diesem Zustand entspricht die fälschliche Idee, dass man darin gerettet sein könne, dass man den Herrn wieder anklagt, anstatt sich selbst in der Verantwortung zu sehen.

Das führt dann in das falsche Evangelium der Errettung durch die Austreibung des Jesus aus Jerusalem. Denn jene Menschen haben Jesus fortgetrieben, die sich nicht taufen ließen mit Wasser und Gottes Vergebung zur Überwindung des Geistes der Anklage. Sie haben den Heiligen Geist nicht empfangen, weil sie den Geist der Anklage nicht losgelassen haben und die Vergebung nicht angenommen haben. Sie haben sowohl Jesus ans Kreuz geschlagen, als auch den Heiligen Geist vertrieben, um den Geist der Anklage wieder neu zu empfangen. Sie wurden mit Feuer getauft, weil sie sich nicht zuerst mit Wasser taufen ließen, bevor sie den Heiligen Geist empfingen. 

Eine falsche Interpretation dieser Zusammenhänge folgt daraus, dass man sich mit dem Feuergeist der Anklage füllen ließ und den Heiligen Geist nicht empfangen konnte. Der Anklagegeist gegen Gott spricht den Menschen noch frei, weil er ja Gott schuldig spricht und verbirgt. Dann ist diesen Menschen “Jesus gestorben zur Vergebung der Sünden”. Dies widerspricht aber dem Heilsgeschehen rund um Jesus und seine echten Nachfolger.

Wir nehmen dagegen hin, dass uns die Kinde des Feuers der Anklage zusammen mit Jesus verwerfen und darin ihr Heil zu finden meinen, dass sie uns schuldig gesprochen haben, um sich nicht vom Geist der Anklage trennen zu müssen. Sie klagen munter alle Heiligen an, bevorzugt Maria. Dies rührt daher, dass sie sich mit Feuer getauft haben, also mit einer Auffrischung des Sündenfalls. 

Wir aber wollen es so halten, wie es die Kirche schon am Anfang lehrte. In der Wassertaufe wird die Vergebung der Sünden gespendet. Dann kann man den Heiligen Geist empfangen. Schließlich wird man von jenen Menschen abgelehnt (gekreuzigt MIT JESUS), die sich mit frischer Anklage gegen Gott, also mit Feuer, munitioniert haben. Wir aber vergeben ihnen zusammen mit Jesus, der auch seinen Mördern vergeben hat, sie sich mit ursprünglichem Sündenfeuer scharf gemacht haben gegen ihn, um ihn zu hassen und seinen Mord zu fordern und in sich selbst zu bewirken.

Die Kinder der Feuertaufe sind folglich nicht frei von Anklage, sondern sind noch mit Anklage gegen Gott munitioniert. Dies aber lässt Gott ja für eine Zeit zu, damit sie ihr Leben in der Verleugnung Gottes unter Führung des Geistes der Anklage ausprobieren können bis zu ihrer Umkehr und Reinigung im Wasser der Vergebung Gottes, der Wassertaufe, die den Herrn nicht tötet, sondern seine Präsenz sichtbar macht.

Die Kinder der Feuertaufe fühlen sich übrigens auch erleichtert, weil sie meinen, Gott sei bestraft worden durch ihren Gott der Anklage, damit sie freigesprochen würden. Tatsächlich erleben sie es genau auf diese Weise. Damit sind sie nicht die ersten, sondern in der Tradition der Pharisäer und deren falschen Heilsweg der Anklage. Wir hingegen klagen nicht an, sondern warten geduldig, bis auch für sie die Zeit reif wird zur Umkehr aus dem Geist der Anklage hinein in den Geist der Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu seinem unfassbaren Segen und seiner immensen Güte.

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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