Was ist die biblische Verdammung wirklich?

Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben. Matthäus 25:45-46

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen. Matthäus 5:44

Die Bibel gibt Jesus auf der einen Seite so wieder, dass er uns dazu auffordert jeden Menschen zu lieben und zu segnen, selbst wenn es sich um unsere Ankläger und Verfolger handelt. Auf der anderen Seite wird Jesus so zitiert, dass er die Verdammung der Unbarmherzigen ankündigt und ihr Einsitzen in die Schrecken einer fürchterlichen Strafe. 

Wie kann es sein, dass Jesus offensichtlich selbst keine Verurteilung vornimmt und jeden seiner Verfolger davor warnt und gleichzeitig die Verdammung derer ankündigt, die sein Wort in den Wind schlagen und unbarmherzig leben. Hat er nicht gesagt, dass die Unbarmherzigen nicht von uns verdammt werden sollen und auch von ihm nicht verdammt werden? 

Dieses scheinbare Paradox möchten wir hier und heute auflösen. Denn es ist in Wahrheit kein Widerspruch, sondern Realität, dass wir nur darin gerettet werden, dass wir das selbst praktizieren, was Jesus uns als Weisung auf den Weg gibt. Wenn man meint, man sei darin gerettet, dass man Jesus als Messias erkennt, aber nicht machen müsse, was er sagt, dann geht man in die Irre und landet in der Verdammung, vor der Jesus uns warnt.

Denn die Liebe des Jesus und sein Segen bringen mir letztlich nichts, wenn ich für mich beschließe, dass ich ihn nicht nachahmen möchte und statt dessen ein unbarmherziger Ankläger und Richter sein möchte. Dann gilt nämlich nicht die Vergebung des Jesus für mich, sondern mein unbarmherziges Gericht, das ich auslebe gegen meine Mitmenschen sowie die Weigerung, anderen Menschen zu helfen.

Die Barmherzigen sind selig, weil sie Barmherzigkeit empfangen werden. Wer aber Unbarmherzigkeit zu seinem Lebensstil werden lässt, dem wird auch Unbarmherzigkeit zuteil werden. Dies ist das Prinzip das Jesus erläutert.

Viele Menschen gehen daran in die Irre, indem sie sagen, dass Jesus doch der Erretter ist und es wohl reiche, sich darauf zu verlassen, dass er uns dann schon errettet, auch wenn wir doch unbarmherzig sein wollen und das weiter praktizieren. „Jesus liebt mich“, sagen sie begeistert und meinen, dies bedeute, dass man nicht in die Verdammung gerate, wenn man Verdammung praktiziert. Die Liebe des Jesus aber hilft nur demjenigen, der sich daran ein Beispiel nimmt und ihm nachfolgt auf diesem Heilsweg. 

Die Nachfolge des Jesus aber ist nicht erst dann aktiviert, wenn man viele Gute Werke getan hat. Nein, die Nachfolge ist schon dann aktiviert, wenn ich mein Herz bereinigt habe, indem ich mich tatsächlich an Jesus orientiert habe. Dann habe ich mich innerlich schon für den Weg der Barmherzigkeit entschieden und wenn es dazu kommt, dass mich jemand bittet, werde ich ihm auch geben, weil mein Herz schon barmherzig ist.

Somit ist die Errettung schon dann vollzogen, wenn mein Herz verändert wurde hin zur Barmherzigkeit. Diese muss aber echt sein und sich im Moment der Versuchung als wahr erweisen, sonst habe ich es mir ja nur eingebildet und mein Herz nicht wirklich bekehrt in Nachfolge des Jesus. 

Nur wenn ich ein barmherziges Herz habe, das Herz des Jesus und der Maria, bin ich errettet. Und die Reinigung meines Herzens, wird mir von Jesus geschenkt, wenn ich ihn darum bitte. Das Gute Werk zeigt mir, dass ich sein Herz bekommen habe, weil ich mich von ihm reinigen ließ und mich entschlossen habe, ihm nachzufolgen in Herz und Werk.

Wenn ich also zwar ganz toll finde, dass Jesus ein gutes Herz hat, aber mir selbst darin gefalle, weiterhin ein anklagendes, überhebliches und unbarmherziges Herz zu haben, so gehe ich in die Verdammung. Meine einzige Chance ist die Bereinigung meines Herzens. 

Würde ich dabei bleiben, ein verbittertes und unbarmherziges Herz zu behalten, so würde mir eine geistliche Wirklichkeit begegnen, sie eine Reflexion dieses verfinsterten Herzens wäre und das wäre die Verdammung. Ich würde nichts erhalten und wäre eingesperrt in Einsamkeit und schrecklichen Schuldvorwürfen. Ich wäre gefangen im Gericht meines unreinen Herzens. 

So ist also vollkommen verständlich, was Jesus uns da beibringen möchte. Wir gehen in die Verdammung, wenn wir unser Herz nicht bereinigen, was er für uns tut, wenn wir ihm nachfolgen wollen und ihn um Hilfe bitten. Wenn wir uns damit abfinden, ein verfinstertes Herz zu haben, dann hilft es uns auch nicht, dass er im Paradies weilt. Wir mögen daher allzeit aus ganzem Herzen jeden Menschen segnen und ihm ausschließlich Gutes tun in Barmherzigkeit und nicht in Anklage und Überheblichkeit. Denn der Geist der uns verklagen wird, ist unser eigenes unbarmherziges Herz, das nicht vergibt, sondern Strafen fordert. Dies würde uns treffen. Daher, meine Lieben, kehrt doch um zum Herrn und bekehrt euere Herzen zur Barmherzigkeit.

Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. Lukas 23:43

Wer sich aber von Jesus im Herzen bekehren lässt zur Barmherzigkeit wie einer der Ex-Räuber am Kreuz neben Jesus, der wird gerettet, selbst wenn ihm keine Zeit mehr blieb, seine Barmherzigkeit im täglichen Leben unter Beweis zu stellen. Was entscheidend für unser Schicksal ist, das ist unser – hoffentlich barmherziges – Herz. Thomas Ihli

So lasst uns nun unser Herz heiligen von Jesus in Gemeinschaft mit Maria und allen Heiligen des ewigen Lebens in Barmherzigkeit. Wir wollen Kinder der Nächstenliebe sein und jeden Menschen auch daran erinnern, dass es kein Heil gibt, wenn wir unser Herz lieber verfinstert halten und es nicht in Nachfolge des Herrn heiligen lassen. Sei also eine gute Seele. Verwerfe jede Lüge, die dich davon abbringen möchte, diesen ewigen Weg des Heils im Herzen zu gehen. 

Was ist also die biblische Verdammung wirklich? 

Sie ist das, was uns geschieht, wenn wir unser Herz nicht zur Barmherzigkeit bekehren lassen in Nachfolge des Herrn und aller Heiligen des ewigen Lebens. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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