Wahrheit versus Illusion

Die Unterscheidung von Wahrheit und Illusion ist erforderlich, um sich in der Wahrheit halten zu können und nicht in die Illusion zu verfallen. Gott besitzt diese Fähigkeit und kann diejenigen sicher in der Wahrheit führen, die Gott vertrauen. Wer aber gegen Gott klagt, der fällt in die Illusion und wird in Täuschungen gefangen, die sich für ihn verwirklichen, bei ihm als Wirksamkeit entfalten, weil er sich der Illusion hingibt, als sei sie wahr.

Nur weil man etwas erlebt, muss es noch nicht wahr sein. Nur weil etwas auf der Erde verwirklicht wird, muss es noch keine Offenbarung der Wahrheit sein. 

Denn was auch immer verwirklicht wird, das ist für sich gesehen nicht Gott. Denn er ist Gott, der Dinge erscheinen lassen kann und sie wieder weg nehmen kann. Er kann hierzu aus einem Fundus schöpfen, der immer da ist und alle Möglichkeiten enthält. 

Wenn nun also etwas auf der Erde verwirklicht wird, dann kann es sich um eine Botschaft Gottes handeln, eine Offenbarung, oder aber um einen Blödsinn, der keinen Wahrheitsgehalt hat. Nur weil etwas in diesem Leben geschieht, muss es nicht eine Botschaft Gottes sein, es muss in diesem Sinne nicht wahr sein. Wenn es aber keine Botschaft Gottes ist, sondern nur Blödsinn, dann ist es Schall und Rauch, Sand, auf den man nicht bauen sollte. 

Denn die Verwirklichung von Unsinn ist nichtig. Gott hält an diesem Unsinn nicht fest. Es sind verirrte Seelen, die temporär an diesem Unsinn festhalten und ihn daher in die Verwirklichung bringen und zur Grundlage weiterer unsinniger Verwirklichungen verwenden. 

Der Unsinn, der sich in die Verwirklichung einschleicht, kommt also durch Menschen hinein, die sich des Unsinns bedienen, so als sei es Sinn aus Gott. Sie verleihen dem Unsinn eine Bedeutung, der dem Unsinn nicht gebührt. Weil es ihnen aber so wichtig erscheint, oben sie es hervor im Geist und bringen es in die Verwirklichung, so dass es real erscheint. 

Diese „Sünden“ also diese Verwirklichungen von Abweichungen von Wahrheit und Sinn Gottes, können grundsätzlich jederzeit gelöscht werden, weil sie keine wahre Substanz haben. Ihre Substanz ist Illusion. Das Entfernen dieser Sünden, dieser Manifestationen des Unsinns, ist der Heilungsprozess, den Jesus auf der Erde gezeigt hat. Wer also eine Krankheit aufweist, der kann sie durch Jesus grundsätzlich loswerden, weil Jesus die Krankheit als Unsinn streichen kann und durch den Sinn Gottes ersetzen kann. Dann wird eine illusionäre Krankheit durch eine wahrhaftige Gesundheit ersetzt. Dies bedeutet nicht, dass die Krankheit nicht eine Wirklichkeit im Erleben des Kranken entfaltet hätte. Wegen seines Unglaubens konnte sich die Krankheit bei ihm einnisten und bei ihm wachsen. Aber für Jesus gilt Die Welt des Unglaubens nicht, weil er die Lügen nicht für wahr nimmst. Und aus diesem Grund kann Jesus die Lügen und ihre manifestierten Konstrukte einfach löschen, während die Lüge die Wahrheit nicht auslöschen kann, solange ein Wesen da ist, das die Situation anschaut und heilend eingreift. 

Dieses Eingreifen Gottes heilt uns von den Manifestationen der Lüge, den Krankheiten und Zuständen des Wahnsinns. Daher konnte Jesus auch geistlich wahnsinnige Menschen heilen. Die Menschen sagten, dass er ihre Dämonen ausgetrieben hat, was insofern stimmt, als eine Manifestation der Lüge als dämonisch bezeichnet werden kann. 

Doch Jesus heilte nicht einfach jeden, der zu ihm kam. Denn die Pharisäer kamen zu ihm und wollten Wunder von ihm sehen. Diese aber ließ er abblitzen und in ihrem Wahnsinn davon gehen. Ob jemand also aus der Sünde (Lüge) errettet wird, das hängt davon ab, ob dies aus Sicht Gottes sinnvoll ist oder nicht. Denn die Fesselung in der Lüge hat auch einen Sinn, der nichts mit dem Unsinn zu tun hat, den die Manifestation der Lüge gerne darstellen würde. Die echte Bedeutung der Manifestation der Lüge ist nicht die, was die Lüge sagt, sondern die Wahrheit, dass es sich um eine Lüge handelt, die einen Menschen fängt, der Lügen glaubt. Die Lügner sind somit tatsächlich gefesselt durch Lügen, die dazu dienen, sie zu fangen. Das ist die Strafe die auf den Lügnern liegt, dass Lügen verwirklicht werden, die zumindest auch den Sinn haben, eine Fessel für Lügner zu sein.

Die Fesslung der Lügner ist somit ein echter Sinn, den die Verwirklichung der Lügen mit sich bringt. Die Ur-Lüge besteht darin, dass Gott nicht vollkommen gut sei, sondern auch mehr oder weniger böse sei. Dies ist eine Lüge und wer die Lüge glaubt, der ist in der Lüge. Und wer die Lüge verbreitet, der ist ein Lügner. Er soll gefesselt werden durch Lügen, damit er nicht in die Wahrheit eingehen kann, bis er umkehrt von der Lüge. Denn die Wahrheit weiß sich zu schützen vor der Lüge. Der Rauswurf der Lügner aus dem Paradies beschützt das Paradies vor den Lügnern. 

Die Lügner sind somit nicht aus der Lüge zu befreien, solange sie selbst gerne an der Lüge festhalten wollen. Wer nun beweisen möchte, dass Gott auch böse sei, der wird gefesselt. Er wird durch das gefesselt, was er sucht. Für ihn gibt es Inszenierungen, die Lügner fesseln, weil sie das sind, was sie suchen. Wenn jemand also das Böse beweisen möchte, dann gibt es Inszenierungen, die Böses darstellen. Diese dienen dazu, den Sucher des Bösen in den Bann zu ziehen. 

So wird man von Inszenierungen angezogen, die nach etwas Bösem oder einer Plage oder dergleichen aussehen, wenn man das Böse sucht, weil man glauben möchte, dass Gott auch böse sei. Dann wird man gefesselt in die Erlebnisse, die man als böse ansehen kann, wenn man die Inszenierung nicht durchschaut, weil man gerne daran glaubt. 

So wird nun der Sucher des Bösen den Ort aufsuchen, den er für das maximal Böse hält. Was wäre das Böseste? Dies wäre wohl die Auslöschung des Lebens, also der Tod allen Lebens. Weil Gott aber das Leben ist, müsste hierzu Gott ausgelöscht werden, ja getötet werden. Und genau dies inszeniert die Kreuzigung des Jesus. Wer das Böse sucht, der wird magnetisch zum Kreuz des Jesus hingezogen und daran gefesselt. Das Endziel der Suche alle Verirrten ist daher das Kreuz des Jesus. Wenn sie sie das Kreuz gefunden haben, dann haben sie das erreicht, was sie suchten. Den sie haben den scheinbaren Beweis gefunden, dass das Böse existieren muss. Es scheint darin zu liegen, dass das Böse den unschuldigen Herrn getötet hat. 

So glotzt der Mensch der Sünde betreten auf das Kreuz und meint, den Beweis des Bösen zu erblicken. Er ist ganz gefesselt davon und kann es nicht mehr verlassen, bis er umkehrt von seiner Blasphemie gegen Gott. Das ist die Strafe Gottes für die Sünder: Dass sie am Kreuz gefesselt werden, bis sie umkehren. 

So wird jeder Mensch durch das Kreuz versucht. Die Botschaft von der Kreuzigung des Jesus muss auf der ganzen Welt verbreitet werden bis in die letzten Winkel der Erde. Wer nun sieht, „wie böse es doch ist“ und dass „er wohl Recht hatte“ mit seinem Unglauben, dann hat er das Ziel eines jeden Lügners erreicht. Den Beweis des Bösen. Dies aber ist kein Beweis, sondern eine Inszenierung für alle Lügner, die behaupten, Gott sei auch böse. 

Aus diesem Grunde kann das Kreuz des Jesus fast jeden Menschen fesseln, außer Jesus und diejenigen, die ihm glauben. Für sie ist das Kreuz nur der Ort, an dem das Böse gebunden wird und nicht weiter gehen kann. Es ist der Fallstrick, der für diejenigen ausgelegt ist, die Gott als böse ansehen und daher die Existenz des Bösen unter Beweis stellen wollen, indem sie es inszenieren. 

Sie fangen sich somit in ihrer eigenen Falle. Denn sie wollten Gott fangen und ihn kreuzigen, weil sie ihn ja beschuldigen wollen. Und was sie gefangen hat, das ist ihr eigenes Kreuz, das sie Gott bereitet haben. So meinen sie, das Böse dingfest gemacht zuhaben und den Beweis erbrecht zu haben, dass Gott auch das Böse in die Welt gebracht habe. Doch es ist nicht böse, wenn man die Lügner in ihre eigene Falle gehen lässt, um die Kinder der Wahrheit zu schützen. Sonst würde ja das Heilige vernichtet zugunsten der Lüge, was das Ziel der Sünder war. 

So aber wurde nicht das Heilige vernichtet zugunsten der Lügner, sondern die Lügner wurden gefangen zugunsten der Heiligen. Denn die Lügner können nicht weiter als bis zu dem Punkt, an dem sie sich diebisch freuen über den ultimativen Beweis der Bosheit: die Kreuzigung des Messias. Und so schütteln sie den Kopf über die Bosheit, die den Messias getötet hat. Dass es ihre Inszenierung ist, fällt ihnen gar nicht auf. Denn sie inszenieren die Kreuzigung des Herrn höchst selbst. Ihre falschen Evangelien sind Fesseln für Lügner. 

Nun hat aber Jesus auch den Weg zur Errettung gezeigt und der besteht darin, dass man die Kreuzigung des Jesus nicht als Anstoß verwendet, um zu lästern. Denn Jesus hat nicht darüber gelästert und er hat Gottes Plan vertraut und ist auferstanden. Er konnte nicht gefesselt werden, weil er nicht geglaubt hat, dass Gott böse ist oder das die Inszenierung der Lüge lange Bestand haben kann für einen Menschen, der nicht lügt.

Um vom Kreuz losgebunden zu werden, müsst ihr, liebe Freunde, den Weg des Glaubens einschlagen. Glaubt, dass Gott ausschließlich gut ist und dass die Erkenntnis vom Guten und Bösen ein Irrtum ist, der Menschen fesselt in der Inszenierung dessen, was das Böse darstellen soll.

Das Kreuz soll nicht euch fesseln, sondern diejenigen, die Gott nicht glauben wollen.

Der Grund des Unglaubens ist biblisch bereits geklärt; wir wollen es aber wiederholen.

Es ist der Hochmut des Menschen, der gerne ein eigener Gott sein möchte und nicht unter Gott stehen möchte. Wenn das aber gerechtfertigt werden soll, dann müsste der Beweis erbracht werden, dass es etwas Böses gibt, das Gott nicht in den Griff bekommt. Nun versuchen die hochmütigen Sünder genau dies zu inszenieren: etwas Böses, das Gott nicht stoppt. Und so werden die Hochmütigen mit der Kreuzigung des Jesus gefangen, die Gott nicht stoppt für diejenigen, die weiterhin ein eigener Gott sein wollen, der Gott ersetzen sollte, weil Gott doch so „ohnmächtig“ dem Böses zusieht.

So lasst es euch gesagt sein, dass wir alle vom Hochmut umkehren müssen, damit wir von der Lüge umkehren und frei kommen vom Kreuz, an dem nicht Jesus lange gefesselt ist, sondern wir. Keiner kommt heraus, bis er nicht umkehrt von seinem Streben nach Herrschaft und Großartigkeit neben Gott (oder gar über Gott als Fürst, der Gott töten kann). Die Illusion wird inszeniert, um die zu fesseln, die das wollen. Das Kreuz lässt keine Hochmütigen durch. Der hochmütige Räuber kam nicht heraus. Der demütige Ex-Räuber schon. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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