Die Verwandlung des Profanen in das Heilige ist ein Wunder, das Wunder der Verwandlung des Wesens. Dies nennt man in der christlichen Tradition die Transsubstantiation bzw. Wesensverwandlung. Diese wird allerdings fast ausschließlich im Zusammenhang mit der Umwandlung von Wein und Brot im Zuge des Abendmahls bzw. der Eucharistie verstanden.
Hierzu wollen wir zunächst verstehen, was Profanes vom Heiligen unterscheidet. Das Profane sind Dinge, die nicht unter dem Gesetz Gottes stehen, sich also außerhalb der aktivierten Ordnung Gottes aufhalten und somit nicht von Gott reguliert werden, sondern von jenen Menschen, die ebenfalls aus der Ordnung Gottes gefallen sind. Dies aber ist die überwiegende Mehrheit unserer Zeitgenossen und ich gehörte auch dazu, bevor ich gerettet wurde.
Wer also nicht unter der regulierenden Ordnung Gottes steht, der ist nicht heilig. Und dies trifft auf den Wein und das Brot bzw. die Hostien zu, die der Priester von den weltlichen Lieferanten erhält. Erst wenn die regulierende Ordnung Gottes über Wein und Brot gekommen sind, was aufgrund der segnenden Gebete ausgelöst wird, handelt es sich um eine reale Präsenz des Heiligen, also um Christus / Messias. Denn die Bedeutung des Wortes Christus / Messias ist genau darin zu finden, dass es sich um die reale Präsenz des Heiligen Gottes handelt.
Diese reale Präsenz des Heiligen Gottes beruht darauf, dass Gott regulierend eingreift und seine ewige Ordnung aktiv durchsetzt in den Elementen, für die das so erbeten wurde im Segnungsgebet. Es zeigt sich, dass die Segnung bewirkt, dass die Ordnung Gottes im Wein und Brot hergestellt wird und dies ist gleichbedeutend mit der Präsenz von Gott, also mit dem Wort „Christus“.
Da Jesus ein Mensch war, der für sich erbeten hat, dass auf ihn die Ordnung Gottes zur Fülle angewendet werde, ist Jesus der Messias / Christus. Er ist eine reale Präsenz Gottes, weil auf ihn die aktive regelnde Kraft Gottes angewendet wird, der seine Ordnung, also sein Gesetz, in ihm errichtet, wie er es in Wein und Hostie tut, nachdem das Gebet wirksam wurde.
Aus diesem Grunde ist die Anbetung der Hostie gleichzusetzen mit der Akzeptanz der Ordnung Gottes für sich selbst, also mit der Umwandlung des anwesenden Selbst in ein Kind Gottes. Wer aber die Ordnung Gottes ablehnt und dies für sich in Anspruch nimmt, der wird sich keinesfalls anbetend der Präsenz des Herrn aussetzen wollen, sondern blasphemisch dagegen lästern, um sich selbst ins Profane abgleiten zu lassen und darin alternativen Ordnungen anheim zu fallen.
Unsere Errettung aber ist eine Wiedergeburt im ewigen Leben. Das aber ist die Wiedergeburt in der Ordnung Gottes. Und diese Wiedergeburt findet durch unsere Verwandlung statt. Diese aber findet statt, wenn wir sie für uns von Gott erbitten, indem wir seine Ordnung preisen und anbeten, also unter Christus stehen. Wir preisen deine ewige Ordnung, Christus, und erbitten sie für uns.
Dies ist nun aber auch der Grund für die besondere Stellung von Jesus als der Christus unter den Menschen. Denn er hat wohl als erster Mensch die Ordnung Gottes ganz erfüllt. Denn er ist nicht gekommen, um die Ordnung Gottes aufzulösen, sondern um sie zu erfüllen. Er hat sie an sich selbst erfüllt, indem er sich ganz der regulierenden Ordnung Gottes hingegeben hat. Und das ist es, was ein verständiger Christ meint, wenn er von dem „Opfer“ des Jesus spricht.
Dieses „Opfer“ ist der Akt der Unterwerfung unter die geistlich aktive Ordnung Gottes, und es macht uns zu einem Christen bzw. zu Christus. Jesus hat es getan und er führt seine Schüler dazu, es ebenfalls zu tun. Wenn sie es dann tun, dann „kommt auf sie der Heilige Geist“, also die Kraft und Macht Gottes, die ins Heilige verwandelt. Wo der wahre Heilige Geist ist, dort wird die Ordnung Gottes durchgesetzt auf sanfte Weise aber ohne eine Chance für profane Außenstehende, dies zu verhindern. Daher hat die Hölle des Profanen keine Chance die Heilige Kirche Gottes zu überwinden: Weil es Gott ist, der sie für jene durchsetzt, die sie haben wollen und das Opfer der Unterwerfung und Hingabe erbringen.
Wer nun lieber sein Eignes ausprobieren möchte, der wird vor der Präsenz Gottes fliehen oder sich dagegen immunisieren, von ihr verwandelt zu werden. Gott hat diese Möglichkeit den Menschen eingeräumt, indem er ihnen die Wahl lässt, seine Ordnung in Christus entweder für sich selbst anzunehmen oder diese abzulehnen. Wer sie nicht will, für den ist Jesus Christus gestorben, also unsichtbar und unwirksam geworden. Diese Menschen können ganz beruhigt sein, denn sie können unheilig und profan bleiben, während ihr Nebenmann es anders hält und das Heilige annimmt.
Der Frieden Gottes ist auf denen, die Jesus Christus nachfolgen. Denn sie werden wie Christus. Aber jene, die es nicht wollen, müssen nicht flüchten, wenn sie den Kreuztod des Jesus auf sich beziehen, so dass bei ihnen eben keine Präsenz Gottes vorliegt und sie nicht in die Ordnung Gottes gelangen. In der Organisation der weltlichen Kirche ist nun beides möglich. Man kann sich profan halten durch Ablehnung der Nachfolge Christi oder heilig werden durch die Nachfolge Christi.
Wer nicht nachfolgen will, für den ist der Tod des Christus aktuell wirksam. Wer aber wie Jesus unter den Schirm der heiligen Ordnung Gottes geht, für den ist das Leben des Christus aktuell. So wird jeder auf die von ihm gesuchte Weise erlöst. Der Mensch, der das Profane sucht, wird erlöst von der Gegenwart Gottes und es findet bei ihm keine Umwandlung statt, weil er es eben noch nicht sucht. Wer aber eine reife Seele ist, die das heilige sucht, der folgt dem Herrn in das Reich Gottes nach und wird verwandelt.
Wir wollen dabei bedenken, dass es ausdrücklich auch dem Willen Gottes entsprach, die Möglichkeit zum Leben in der Abweichung von Gottes Ordnung einzurichten. Dies ist zwar denen schwer verständlich, die nicht mehr profan leben wollen, aber dieser Wille ist schließlich eine Folge der Erfahrung der Abweichung, die der Seele von Gott ermöglicht wurde, solange sie sich dafür interessierte und sie suchte.
Daher ist nicht nur die Auferstehung des Christus, sondern auch die temporäre Kreuzigung des Christus der Wille Gottes. Wer zeitweilig in der Abweichung lebt, der lebt in der Phase der Kreuzigung des Jesus, die ihm ermöglicht, die Sünde auszuleben, ohne dabei von Gottes Ordnung erfasst und transformiert zu werden. Er kann ein Sünder sein und muss sich nicht schämen. Wir wissen, dass es nicht der Wille Gottes ist, die Abweichler zu hassen oder zu verurteilen. Wir sollen sie segnen, wenn sie uns suchen. Wollen sie das aber nicht, so soll für sie „Jesus Christus am Kreuz gestorben sein und noch nicht wiedergekommen sein.“ Denn so können sie profan leben, wie es ihre Seele jetzt noch wünscht. Das ist eben auch Gottes Wille und daher sind die Sünder auch in der Sünde gerechtfertigt. Die Tür in Himmelreich steht ihnen offen, wenn sie das dann wollen.
Wenn man das will, so wird man die Auferstehung des Jesus in den Blick nehmen und seine Präsenz erbitten und suchen. Man wird zum Verehrer und Anbeter der göttlichen Ordnung und ihrer Präsenz und wird schließlich selbst eingehen in die Ordnung Gottes, um darin ewige Leben zu finden. So wird der Mensch quasi selbst wie der Wein und das Brot verwandelt und aufgenommen in den Neuen Bund in seinem Fleisch und in seinem Blut. Die Profanes soll das nicht stören, denn für sie gilt ja weiterhin, dass Jesus Christus für sie aktuell noch gestorben ist und die Auferstehung bzw. Wiederkunft des Herrn noch aussteht. Wir aber haben es bereits hinter uns, sind also schon entrückt aus der profanen Welt hinein ins Reich Gottes. Jeder findet das zur für ihn rechten Zeit, wenn es seine Seele sucht. Daher soll sich niemand brüsten oder schämen. Alles wird letztlich verwandelt in das Neue Jerusalem.