Ist man fehlerhaft, wenn man einen Fehler macht? Das wäre nur dann der Fall, wenn man nicht in einem Lernprozess wäre. Wer aber in einem Lernprozess ist, der macht Fehler und das ist kein Fehler, sondern es ist normal für jeden Lernprozess.
Offensichtlich wird hier das Wort „Fehler“ in zweierlei Bedeutungen verwendet. Die erste Bedeutung ist die der Abweichung des Denkens und Handelns des Menschen vom Denken und Handeln eines Meisters. Wenn ein Meister eine komplizieret mathematische Aufgabe mit einem nachvollziehbaren, sinnvollen Ergebnis lösen kann, dann liegt ein Fehler der Kategorie 1 vor, wenn jemand ein davon abweichendes Ergebnis als beste Lösung ansieht, die von Meistern als nicht sinnvoll und zielführend erkennbar wären und daher als „falsch“ markiert würden.
In der Kategorie 1 der Fehler, geht es folglich darum, ob das Ergebnis dem eines großen Meisters entspricht oder nicht. Den größten Meister nennt man Gott und seinen Sohn den größten Meister unter den Menschen. Weil aber nur der größte Meister all das kann, was er kann, weicht jeder andere Mensch von diesem Meister mehr oder weniger ab und macht daher Fehler, die jener nicht macht.
In der Kategorie 2 stellen wir uns die Frage, ob ein spezifischer Mensch etwas können sollte, was er noch nicht gelernt hat. Dann hängt die Frage danach, ob er einen Fehler gemacht hat nicht mehr daran, ob er etwas richtig oder falsch beantwortet hat, sondern ob er es schon wissen MÜSSTE. Das zu beantworten ist allerdings schwierig. Wer kann uns denn sagen, was wir schon wissen müssten? Das kann letztlich nur der größte Meister, also Gott, fehlerfrei beantworten.
Somit kann Gott allein wissen, ob jemand einen Fehler der Kategorie 2 gemacht hat oder nicht.
Wenn man etwas nicht wissen musste aus Sicht Gott, so liegt offensichtlich kein Fehler der Kategorie 2 vor und wenn man es wissen musste aus Gottes Sicht, so liegt ein Fehler der Kategorie 2 vor.
Nun stellt Gott aber fest, dass es keine Fehler der Kategorie 2 gibt. Denn der Mensch würde sie nicht begehen, wenn er wüsste, dass es sich um einen Fehler handelt. Dies schließt nämlich auch ein, dass er in der Lage sein müsse, die richtigen Bezugsrahmen und Perspektiven bereithalten müsste, um zu wissen, wie man bewertet, was richtig und falsch ist. Da jeder Mensch nur im Rahmen dessen handeln kann, was er selbst als richtig erkannt hat, gibt es keine Fehler der Kategorie 2.
Hierzu gehört auch der Unglaube. Denn es kann ja sein, dass Gott gesagt hat, man solle etwas tun oder nicht tun. Doch die Einsicht zu wissen, dass es wirklich das Beste ist, sich an Gottes Wort zu halten, bedarf großer Erfahrung. Daher macht niemand je einen Fehler der Kategorie 2.
Doch nur Fehler der Kategorie 2 könnte man einem Menschen mit gutem Recht zum Vorwurf machen, nicht aber einen Fehler der Kategorie 1. Aus diesem Grund können wir feststellen, dass es noch nie einen Fehler gegeben hat, bei dem es richtig gewesen wäre, diesen zum Vorwurf zu machen. Denn Fehler der Kategorie 1 macht jeder Mensch und Fehler der Kategorie 2 macht kein Mensch.
So stellen wir fest, dass es ein temporär auftretender Irrtum ist, wenn man annimmt, dass in diesem Leben Dinge passieren würden, die nicht passieren dürften. Es ist daher auch noch nie etwas geschehen, das nicht der Wille Gottes im Sinne eines Kategorie 2 Willens gewesen wäre. Denn alles was geschieht ist ja richtig im Sinne der Kategorie 2 und ist daher der Will Gottes nach der Kategorie 2.
Wenn man nun aber Gott bittet, eine Entscheidung oder einen Ratschlag nach der Kategorie 1 zu geben, so folgt dieser natürlich einer viel höheren Weisheit, als dies das mittlere Geschehen nach der Kategorie 2 auf der Welt, das unkundige, profane Geschehen, sein kann.
Wo aber ein Geschehnis der Kategorie 1 auf der Welt durchgeführt wird, dort ist eine ungleich höhere Weisheit am Werk, als dort, wo ein Geschehnis der Kategorie 2 geschieht.
Die Einbindung der höheren Weisheit der Kategorie 1 in das Leben eines Menschen führt daher zu einem dramatischen Umbruch dessen, was nach Kategorie 2 zu erwarten ist. Wenn uns Gott hilft, dann wird der Maßstab in der Kategorie 2 verschoben und unsere Ergebnisse sind dramatisch besser als vorher. Das heißt aber nicht, dass wir tatsächlich so eine dramatische Entwicklung hinter uns gebracht haben. Wir haben lediglich den Schlüssel gefunden, das Genie Gottes in unser Denken und Handeln einbinden und haben aus diesem Grund viel bessere Resultate erzielen können. Vor Gott folgt weiterhin alles der Norm. Wir sind nicht von einem Versager zu einem Gewinner geworden, sondern wir waren aus Gottes Sicht immer gut nach Kategorie 2 und das bleibt immer so.
Wer nun diese hier wiedergegebene Lektion versteht, der wird nicht mehr denken, dass auf der Erde etwas Falsches oder Böses geschehen würde. Es geschieht genau das, was geschehen muss, um die Evolution der hier inkarnierten Seelen voranzubringen. Das diese nicht alle die gleiche Reife haben, das ist kein Fehler sondern es entspricht der Weisheit Gottes nach Kategorie 1.
Jeder wird dies dann begreifen, wenn er so weit ist. Dann wird er wissen, dass immerzu der Wille Gottes geschieht. Dies ist aus gutem Grund nicht nur der Wille nach der Kategorie 1. Gott kennt den Grund. Wir haben eine Vorstellung davon vermittelt bekommen.