Sei immer dankbar, segne immer

Unter den Menschen gilt es als tugendhaft, sich mitfühlend dahingehend zu zeigen, dass man auf negative Situationen und Stimmungen bei anderen Menschen negativ reagiert, während man bei positiven Situationen und Stimmungen anderer Menschen ebenso positiv reagiert. Dies wird in unserer Kultur und Tradition als besondere Tugend gepriesen und in der Psychologie als „Schwingungsfähigkeit“ falsch gedeutet.

Tatsächlich lehrt Jesus aber das exakte Gegenteil davon. Er spricht davon, dass man jeden Menschen immerzu lieben soll und ihn immer segnen soll. Dies bedeutet, dass man nicht situativ eine vermeintlich angemessene Reaktion hervorkramt, sondern immer so segnend agiert, wie es dem Herrn entspricht. Ebenso sagt er uns, dass wir uns von Kriegs- und Mordgeschichten nicht fürchten sollen, sondern weiterhin dankbar und wohlgemut auf Gott vertrauen sollen. Auch hier sollen wir nicht situationsbedingt mit Unmut und Unfrieden reagieren, sondern allzeit in der Freude, im Mut und in der Dankbarkeit bleiben.

Wer sich also in die negativen Stimmungen anderer Menschen einklinkt, um mit ihnen mitzufühlen, der handelt nicht tugendhaft, sondern ungehorsam gegenüber unserem Herrn Jesus Christus, der uns den Weg ins Reich Gottes zum ewigen Leben erklärt und zeigt. Das Bewerten von Situationen und das Richten über Menschen zur Entscheidung einer vermeintlich angemessenen Reaktion ist falsch. Wir sollen das Bewerten und Richten aufgeben zugunsten der Nachfolge des Herrn, der immer liebevoll und dankbar agiert.

So wird aus einem „Da musste ich mit Negativität reagieren, weil es schlecht war!“ ein „Ich agiere immer so, wie es der Wille Gottes ist, egal was ihr darüber denkt!“.

Die Demut des Herrn besteht also darin, dass er immer im Vertrauen und in der Dankbarkeit bleibt und so stets in Hingabe an Gott lebt. Daher weicht das Leben nicht von ihm, sondern er hat ewiges Leben. Die Erkenntnis vom Guten und Bösen ist hingegen die Eintrittskarte in den Tod. Denn wenn man fallweise zu negativen Bewertungen über Situationen und Menschen neigt, wird man fallweise in den Geist der Zerstörung und des Verderbens eingetaucht und keinen Segen mehr spenden können. Wenn der Mensch nun auf das Vorhandensein von Zerstörungen damit reagiert, dass er eine negative Haltung einnimmt, dann wird bei ihm die Zerstörung eskalieren und er wird sich umso negativer einstimmen, je weniger Segen und je mehr Zerstörung in seinem Umfeld auftaucht. Dies führt schlussendlich in einen hysterischen Kampf, der selbst zerstörerisch ist und das Verderben anrichtet, vor dem uns Jesus bewahrt, wenn wir ihm glauben und ihm folgen.

Dies bedeutet, dass wir die Bewertungen und das Richten zugunsten der Nachtfolge einstellen. Wir wollen immer segnen und immer dankbar sein. Ganz wichtig ist dies, wenn uns Zerstörung und Anfeindung begegnen. Dann wollen wir nicht wie Die Welt mit dem Verlassen Gottes reagieren, sondern paradoxer Weise den Herrn noch mehr preisen und ihm noch mehr danken, um in seinem Segen bleiben zu können in seiner Liebe und seiner ewigen Barmherzigkeit die auf uns bleibt, wenn wir in ihm bleiben.

Wenn wir bisher ein Leben des Bewertens und Richtens geführt haben, so wird unsere  Abkehr davon zu unserer Reinigung im Geiste Gottes führen. Die Lasten werden sich auflösen und wir werden zu einem Licht in der Finsternis. Das uns dies gelinge, dabei helfe uns der Herr. Amen

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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