Neubewertung Satans

Die Vorstellung, dass es einen Satan gäbe, der tun und lassen könne, was er wolle, ist eine Irreführung aus dem Portfolio Satans. Die Verleugnung des Umstands, dass Gott die Macht über Satan hat und jederzeit Anweisungen erteilen kann, wird von Satan verleugnet, weil Gott dies so zulässt.

Denn Satan hat eine gewisse Rolle in der Ordnung Gottes und ist kein geistliches Wesen, dass sich der Ordnung Gottes entziehen könnte. 

Daher ist es auch einen Illusion, dass Satan gegen Gott kämpfen würde. Satan ist sich seiner Limitierungen bewusst, verleugnet dies aber gegenüber seinen Untergebenen, um mächtiger zu erscheinen, als er tatsächlich ist. 

Die Vorstellung dass es Satan nicht geben dürfte ist ebenso eine Illusion. Wenn das so wäre, würde Gott ihn auflösen. Wer sich daher aufregt, dass es Satan gibt, der regt sich über Gott auf und ist gerade deshalb ein Kandidat für die Heimsuchung durch Satan.

Satan hat verschiedene Aufgaben in der Ordnung Gottes. Er tritt auf als Gegner Gottes und derer, die zu Gott gehen, aber noch nicht gänzlich dort angekommen sind. Ferner tritt Satan auf als der Anführer und Herrscher über diejenigen Menschen, die in die Sünde streben, um sie zu tun und als Sünder Fuß in der Welt zu fassen. 

Sünder sind diejenigen Menschen, die sich nach der Erfahrung eines Lebens sehnen, in dem die Wahrheit Gottes verborgen wird und das Heil Gottes nicht durchgesetzt wird. Satan führt die frisch gebackenen Sünder in die Sünde ein und unterstützt sie dabei, immer tiefer darin abzugleiten und von Gott abzuirren. Dies entspricht den Wünschen der Sünder, die noch nicht zu Gott zurück kehren möchten. Das Unheil der Sünde wird von Satan erzeugt, wozu ihm von Gott die Macht gegeben wird innerhalb der Schranken, die Gott ihm setzt.

Jene Menschen, die sich in der Sünde wohl fühlen und nicht umkehren, haben Satan als temporären Gott. Sie hören nicht vom echten Gott, sondern von ihrem temporären Gott Satan. Er füttert sie mit den Lügen, mit denen sie sich gegen die Wahrheit Gottes blenden lassen können, weil sie dies wünschen, indem sie die Erfahrung der Sünde genießen wollen. Die Kraft zum gottlosen Werk wird somit durch Satan in die Welt eingebracht in die Menschen, die Satans Kinder sind, weil sie die Sünde ausprobieren wollen.

Um es nochmals zu sagen, dies ist der Wille Gottes. Sich dagegen aufzulehnen entspräche dem Willen zur Abkehr von Gott und würde dem Satan die Chance eröffnen, in unser Leben hineinzufunken und uns in die Irre zu führen. Jesus hat zu keiner Zeit versucht, gegen die Aufgabe und Rolle des Satans zu lästern, sondern er hat diese nur beschrieben, damit seine Schüler, die zum Vater zurückkehren wollen, über die Rolle Satans im Bilde sind und nicht in die üblichen Fallen gehen.

Wenn nun aber ein Mensch zwar aus dem Reich der Sünde herausgehen möchte, aber noch nicht gänzlich daraus erlöst ist, so übernimmt der Satan in seinem Leben nicht die Rolle eines Anführers, sondern die eines Schlägers, der den Menschen aus seinem Reich heraus ekelt und austreibt. 

Satan treibt seine Gefolgsleute dazu an, die Kinder des Jesus zu verfolgen, um sie aus ihrer Mitte zu entfernen. Dies kann mehr oder weniger brutal von statten gehen, je nach dem, wie bereitwillig der Mensch das Reich der Sünde verlässt, in dem er nun nichts mehr verloren hat. Die Kinder des Satan werden von diesem somit getrieben, quasi mit pathologischem Zwang, die Kinder des Jesus zu meiden bzw. daran zu hindern, in ihren Gefilden noch Fuß fassen zu können. Sie dürfen von Gott her solange auf die Kinder des Jesus losgehen, bis sie sich ganz aus der Sünde zurückziehen und ihre Aktien darin aufgeben und die Macht in der Sünde ganz Satan überlassen, dem Gott sie gegeben hat – über die Sünder, die Gott nicht wollen und vor ihm flüchten.

Dies wiederum entspricht alles der Ordnung Gottes und ist kein Fehler. Je schneller ein Schüler des Jesus diese Dinge einsieht und begreift, desto besser ist es für ihn. 

Wenn nun aber ein Sünder die Hilfe Gottes sucht, dann wird sie gewährt auch Jesus oder einen seiner Schüler, die nicht mehr unter der Fuchtel des Satans stehen. Diese Hilfe kann Satan nicht verhindern, weil Gott festgelegt hat, dass denjenigen Hilfe gewährt wird, die tatsächlich Gott um Hilfe anrufen. 

So endet die Macht Satans dann, wenn ein Mensch Gott bzw. Jesus oder einen Schüler des Jesus anruft, um Hilfe zu bekommen. Wenn der Betreffende aber nicht kommt, um Hilfe zu erbitten und auf generelle Angebote nicht reagiert, dann wird ihm in der Regel auch keine Hilfe gewährt. Allerdings kann Jesus oder einer seiner Schüler aus eigenem Antrieb einem Menschen Hilfe gewähren, wenn dieser zumindest sanftmütig genug ist, um diese Hilfe ohne Lästerei gegen Gott anzunehmen. 

Wenn jemand nach Jesus ruft, so wird er angehört. Das kann Satan nicht verhindern. Erst wenn sich der Mensch aus freien Stücken gegen Jesus wendet, ergreift ihn Satan wieder und bombardiert ihn mit seinen Verführungen und Lügen.

Wer die Verführung will, dem wird die Verführung auch geliefert. Dafür darf und wird Satan sorgen. Wenn jemand keine Verführung will, dann soll er sich an Gott wenden und ihn darum bitten, dass Gott Satan davon abhält, ihm weitere Verführungen anzubieten. Dies entspricht der Zeile im Vater Unser, die Kinder Satans gerne verschwinden lassen möchten, um diesen Ausweg zu vertuschen. Diese Kinder Satans argumentieren dann, dass es doch nicht Gott sei, der die Verführungen liefere, daher sei die Anrufung Gottes in diesem Punkt falsch. Tatsächlich ist dies die Weisung des Jesus, die somit richtig ist. Denn Gott verhindert die Sendung der Verführungen, wenn man ihn darum bittet, indem man das Vater Unser betet und es auch so meint, wie man es betet, dass man nämlich keine Sünden mehr angeboten bekommen möchte, sondern statt dessen die Errettung aus den Folgen der Sünde bei Gott erbittet.

Denn wer weiterhin um Sünden-Angobte bittet und diese sucht, der wird nicht aus der Sünde erlöst, sondern er wird tiefer hineingeführt in das Verderben. 

Bedenkt aber auch, dass Satan insbesondere dann gegen die scheidenden Sünder agieren darf, wenn diese aus der Mitte der Sünder ausgetrieben werden sollen, damit sie die Reinigung Gottes erfahren können und ganz geheiligt werden durch Jesus in der Kraft des Heils Gottes. Da ist Satan dann verbannt und kommt nicht mehr in Erscheinung.

Es ist somit wichtig, dass wir uns breitwillig von den Sündern verwerfen lassen, wenn wir die Sünde verlassen, um zum Vater zurückzukehren. Wer sich nicht von den Sündern austreiben lassen möchte, der ist noch ein Freund der Sünde und wird weiter gequält.

Jesus trennt die Menschen somit, denn er zieht diejenigen aus der Sünde heraus, die sich ihm zuwenden, um der Sünde zu entfliehen und aus den Angeboten des Satans herauszukommen. 

Es ist daher töricht, sich vor Satan zu ängstigen. Wenn wir das nicht mehr suchen, was Satan gehört, weil es von Gott abweicht, dann hat er auch keine Macht mehr über uns. Warum sollte man dann noch lästern gegen ein geistliches Wesen, dass eine bestimmte Rolle in der Ordnung Gottes ausführt und hierzu von Gott eingesetzt wird? Man soll es nicht, sondern Gott in allen Dingen danken, auch für die Erfahrungen, als wir von den Sündern verflucht und drangsaliert wurden, weil wir an ihrer Sünde kein Geschmack finden konnten, aber dennoch nicht gehen wollten aus ihrem Kreis, der für uns nicht taugt, da wir zu Gott gehören zu unserer großen Freude.

So verstehen wir heute, was Jesus meinte, als er von den Geburtswehen und der Wiedergeburt bei Gott gesprochen hat. Dies ist die Austreibung aus der Sünde durch die Sünder, die geschehen muss, wenn wir zu Gott gehen. Dann aber werden wir neu gemacht bei Gott und sind zwar weiter auf der Erde, haben aber im Reich der Sünde keine Aktien – es sei denn ein Sünder steht auf, um sich zu bekehren. Dann sind wir befugt, ihm zu helfen und kein Mitarbeiter Satans kann dies verhindern. Denn wir stehen unter dem Schutz des Höchsten, dem auch Satan Folge leisen muss, wie alle geistlichen Wesen. Solange wir uns in der Ordnung Gottes bewegen, muss Satan auch uns Folge leisten, was er natürlich vor seinen Leuten gerne geheim halten will, um seine Aufgabe erfolgreich wahrnehmen zu können, diese Leute in die Irre zu führen, die sie suchen. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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