Meine Seele war gekreuzigt, doch nun lebe ich!

Die Wahrheit der Kreuzigung ist die, dass unsere Seele bereits gekreuzigt ist in der Ablehnung der Wahrheit und des echten Lebens. Wir spielen lieber falsche Dinge, die nicht unserer Seele entsprechen, um die Seele nicht auferstehen lassen zu müssen. Hier erkläre ich, warum wir das tun.

Während wir in unsere Seele denken, dass wir die Kreuzigung vermeiden sollten, liegt gerade darin die Kreuzigung unserer Seele. Der Vollzug der Kreuzigung ist also dann aktiv, wenn wir Angst vor der Kreuzigung haben. Die Kreuzigung ist das, was wir tun, während wir Angst haben davor, das seelische Leben frei und ohne doppelten Boden in Authentizität und Offenheit der Seele zu vollführen. Wir wollen das Leben nicht wagen, weil wir meinen, es werde uns mit einer Kreuzigung begegnen und uns ablehnen. Tatsächlich aber liegt die Kreuzigung darin, dass wir uns selbst das Leben nehmen, indem wir Angst davor haben. Wir meinen, die Lüge sei besser für uns, als das echte Leben. Wir meinen in der Seele, dass das wahre Leben doch nur damit ende, dass wir abgelehnt und gekreuzigt werden.

Tatsächlich lehnt uns aber nicht das Leben ab, sondern nur solche Menschen, die wie wir auch das Leben ablehnen. Sie wollen nicht, dass wir Leben und wollen daher unsere Kreuzigung. Weil wir uns ihrem Wunsch anschließen, vermeiden auch wir selbst das Leben und das ist die Kreuzigung unserer Seele: Dass wir selbst nicht richtig leben wollen, sondern lieber Lüge spielen oder gar nichts tun. Die Kreuzigung der Seele kann man sich nur selbst antun. Andere können dies wünschen, aber es geschieht nur, wenn wir es selbst durchführen in unserer Seele, die sich selbst sagt, dass sie liebe das wahre Leben meiden möchte, weil es zu gefährlich sei.

So ist die Seele schon im Ansatz gekreuzigt und selbst vom Leben weggehalten, durch sich selbst. 

Die Wahrheit der seelischen Kreuzigung offenbart sich darin, dass das Volk die Kreuzigung des Jesus fordert, der die seelische Kreuzigung nicht vollzogen hat, sondern seelisch lebt und nicht tot ist, wie das Volk. Das Volk wünscht, angeführt von ihren religiösen Führern, die das ebenso halten, die Kreuzigung des Jesus, weil dieser sich seelisch nicht gekreuzigt hat. Daran erkennen wir, wenn wir uns im Volk wiederfinden, dass wir ebenso die Kreuzigung der Seelen gefordert haben und sie in uns selbst vollzogen haben, als sei das unser Heil.

Unser eigener Irrtum wird deutlich im Irrtum des Volkes, das den Herrn kreuzigen will, weil er seelisch wach geworden ist. Am meisten wünschen sich das diejenigen, die sich am meisten gegen das Leben Gottes stemmen und sich in der Show gefallen, die sie seelenlos aufführen, während sie ihre eigene Seele in den Tod tauchen. 

Die seelische Kreuzigung vollzieht sich nicht an Jesus. Die Seele des Jesus wurde nicht gekreuzigt, sondern sie ist wach und sehend und daher liebevoll in Beachtung dessen, was Gott will, nämlich Barmherzigkeit und Leben, Auferstehung der Seelen der Menschen.

So können wir uns darin wiederfinden, dass wir nicht nur unsere eigene Seele in den Tod gekreuzigt haben, sondern dies auch von anderen gewünscht haben, die es nicht taten. Wir haben uns gegenseitig zur Kreuzigung der Seelen angestiftet, als sei dies der Heilsweg. Wer nicht an dieser seelischen Kreuzigung teilgenommen hat, den haben wir äußerlich abgelehnt und ihn einen Teufel geschimpft, der nicht demütig sei. Die Kreuzigung der Seele haben wir gefordert, als sei dies die von Gott gewünschte Demut. 

Gott will aber nicht die Kreuzigung, sondern die Auferstehung der Seelen. Wenn die Seele aber lebt, so kann auch der Körper ewig leben. Wo die Seele gekreuzigt wird, dort hat auch das äußerliche Leben keine Ewigkeit, sondern geht ihrem Ende entgegen. Schließlich ist das gespielte Leben eigentlich zeitlos und sinnlos. Nur das wahre Leben ist es wert, ewig gelebt zu werden. Wer nicht seelisch auferstehen möchte, der wird auch körperlich nicht ewig leben können. 

Daher führt Jesus die Toten aus dem seelischen Tod heraus, damit sie auch körperliches Leben in Fülle haben können und zwar in Glückseligkeit.

Die Bedenken der gekreuzigten, blinden Seele sind falsch. Sie soll nicht das Leben meiden, um der äußerlichen Kreuzigung oder Abneigung anderer Menschen mit gekreuzigter Seele zu entgehen, sondern sie soll das Leben wagen, auch wenn die Menschen mit gekreuzigter Seele dann maulen werden. Sie werden uns hochmütig oder teuflisch nennen, wenn unsere Seele auferstanden ist, weil wir sie nicht länger kreuzigen. Das aber ist völlig in Ordnung und kein Fehler auf unserer Seite. Denn auf diese Weise kann man sehen, dass es das Heil bedeutet, seine Seele nicht mehr zu kreuzigen. 

So ist das Evangelium ganz einfach: Es ist die Einladung in das ewige Leben in Glückseligkeit und der Hinweis darauf, dass Gott uns dies wünscht und uns dazu einlädt. Das Evangelium ist die Einladung in die Auferstehung der Seelen. Wenn andere Menschen uns dann ablehnen, dann liegt das nur daran, dass sie selbst diese Einladung abgelehnt haben.

Das falsche Evangelium derer, die ihre Seele kreuzigen, sagt ihnen, dass die Kreuzigung des Jesus ihr Heil sei. Tatsächlich ist es die Auferstehung der Seele, die ihnen Jesus vermitteln möchte. Hierzu aber war es erforderlich uns zu zeigen, dass wir ihn bisher abgelehnt haben, weil er seine Seele nicht gekreuzigt hat, wie wir das getan haben. Seine Seele lebt und er lädt uns in das Leben ein, dadurch dass wir ihn lieben und auch unser Leben lieben und es nicht mehr ablehnen. 

 

Jesus kommt als lebendige Seele zu jenen Seelen, die sich gekreuzigt haben. Er verkündet ihnen, dass ihnen nichts vorgeworfen wird, sondern ihnen das ewige Leben angeboten wird. Sie sollen aufhören, Seelen zu verwerfen und am ewigen Leben teilnehmen. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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