Lehre nur in Liebe und belehre nicht

Jesus ist ganz in die Liebe eingegangen und vermittelt daher seine Lehre auch nur in der Liebe. Denn seine Lehre ist ja die Liebe. Daher ist es unmöglich, richtig über Jesus zu lehren, wenn man nicht in der Liebe des Jesus lebt und aus der Liebe heraus lehrt, so wie es Jesus tut.

Die überwältigende Anzahl der Menschen, die sich als christliche Lehrer ausgeben sind nicht in der Liebe, sondern im Gericht des Egos unterwegs. Sie können daher gar nicht in der Wahrheit Gottes sprechen und was sie sagen ist keine Liebe, sondern es ist ein Gericht.

Das Gericht der falschen christlichen Lehrer vollzieht sich darin, dass sie ihre Schüler insgeheim anklagen und als minderwertig ansehen, weil sie das nicht wissen, was der Lehrer ihnen beibringen möchte. Der falsche Lehrer erhebt sich somit über denjenigen, den er belehren möchte, auf dass dessen mangelhafte Unkenntnis ein Ende finden möge. Die Unkenntnis wird dabei mit Dummheit und Bosheit gleichgesetzt, also mit einem bemitleidenswürdigen, mangelhaften Zustand des Schülers. Tatsächlich aber befindet sich der Lehrer im Zustand des Egos und ist daher nicht errettet aus der Sünde des Gerichts.

Was der Ego-Lehrer vermittelt ist daher nie die Liebe, die Jesus uns vermittelt. Es ist das Gericht des Egos, das er vermittelt und auf seine Schüler kommen lässt. Wohl demjenigen, der sich derlei Übergriffen zu entziehen weiß, indem er die Lehre der falschen christlichen Lehre abweist und ihnen nicht zuhört. 

Vor der Lehre der Ego-Christen sollen wir fliehen und sie nicht einlassen in unser Gebetshaus. Denn das Gebet der ego-Christen ist keine Liebe, sondern ein Gericht über ihre Mitmenschen, denen sie sich überlegen wähnen. 

In der Liebe geht aber gar nicht um Überlegenheit und das ist Inhalt der Lehre der Liebe. Es geht hier um die Liebe, darum nämlich, dass man keinen dieser „Geringsten“ verachten soll, also insbesondere nicht die Schüler, denen man zu dienen hat in Liebe. 

Wer also der Lehrer unter euch sein möchte, lasst ihn den Diener aller sein. Denn wer in eigenem Namen kommt, um sich zu erheben über die Unwissenden ist kein Lehrer, sondern ein Belehrer, der die Lehre des Jesus nicht empfängt. Sonst würde er nicht mit der Ausstrahlung eines Fürsten an seine Schüler herantreten, sondern in Güte und Barmherzigkeit.

Dies soll eine Anregung zur Selbsterkenntnis sein. Denn wenn wir selbst nicht in Liebe kommen, sondern in Überheblichkeit, so dürfen wir keine Lehrer des Jesus sein. Dann sind wir abgeschnitten von Jesus und befinden uns im Geist der Sünde, also im Satan, der sich als Lehrer des Herrn ausgibt, ohne es aber zu sein.

Wenn wir aber gezielt einen derart großen Lehrer suchen, der es nicht nötig zu haben scheint, uns in Demut und Liebe zu begegnen, dann liegt es daran, dass wir selbst nach dem streben, was dieser Ego-Lehrer verkörpert, nämlich ein großes Ego. Mir selbst erging es so und ich faszinierte mich für die immense „Autorität“ dieses Lehrers, mit der er lehrte. Denn ich strebte nach dem, was er hatte, die Überheblichkeit eines Sohns Satans. 

Aus diesem Grunde ist es mir ein besonderes Anliegen, davon umzukehren und statt dessen mit Jesus in der Liebe zu wandeln, die Jesus auszeichnet. So ist die Liebe des Jesus die Lehre, die wir weitergeben sollen, indem wir unsere Schüler lieben, wissend, dass wir Jesus in ihnen sehen sollen, um Jesus darin zu lieben, unsere Schüler zu lieben.

Würden wir unsere Schüler belehren wollen, so würden wir Jesus belehren wollen und könnten nicht mit Jesus Lehrer sein. 

So fangen die Ego-Lehrer nur solche Schüler, die nicht nach Jesus streben, sondern sein wollen wie Satan, der nicht lieben möchte, sondern belehren. Nun haben sie mich gefangen, als ich mein Ego errichten wollte. Doch weil ich dies nicht mehr möchte, ist mir die Ausstrahlung des Egos zuwider geworden. Ich höre keinem Menschen zu, als sei er mein Lehrer, wenn er nicht in demütiger, wertschätzender Liebe zu mir kommt. Eigentlich tut dies aber nur Jesus. So ist Jesus mein Lehrer.

Bedenkt auch, dass die Demut des Herrn keine Unterwürfigkeit ist oder gar eine Selbsterniedrigung durch Selbstanklage. Nein, die Demut des Herrn ist in der Wertschätzung gegenüber denen zu finden, denen er etwas beibringen kann. Die Liebe zum Schüler ist Liebe. Dies finden wir am ehesten bei einer Mutter, die ihr Baby versorgt. Denn darin legt sie ihr Ego ab und lässt die Liebe genug sein. 

So wollen wir von einem Belehrer umkehren. Wir wollen weder sein Schüler sein, noch agieren wie er. Er mag uns ein abschreckendes Beispiel abgeben, um es zu meiden. Jesus aber ist soll uns sein Beispiel sein, das wir nachahmen. Doch Vorsicht, die Ego-Lehrer entwerfen falsche Bilder von Jesus, um sich als Kind des Jesus ausgeben zu können. Tatsächlich haben sie ihn nie gekannt. So auch wir, als wir den Ego-Lehrern lauschten. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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