Keine Angst vor dem Predigen

Ich bin mit verschiedenen Bedenken zu Gott gegangen im Gebet, die ich gegen meine eigene Mission gehegt habe. Gott hat diese entkräftet. Im Einzelnen hatte ich diese Bedenken und Ängste:

1.) Die Angst vor Hochmut bzw. davor, dass durch etwaigen Erfolg in der christlichen Mission mein Ego geboostert werden könnte. 

2.) Die Angst vor einer Änderung meiner Lehre, da ich jeden Tag von Gott bzw. Jesus lerne und sich mein Verständnis jeden Tag erweitert und damit auch teilweise wandelt. 

3.) Die Angst, dass ich von Seiten der katholischen Kirche angefeindet werden könnte, wenn ich predige. 

Gott hat mir hierzu folgende Antworten gegeben, die nun persönliche Antworten waren, aber vermutlich auch bei einigen anderen Menschen zumindest teilweise zutreffend sein können.

1.) Alles was ein Mensch tut und von Gott erhält, kann auch missbraucht werden, um damit Hochmut zu nähren. Dies ist aber unvermeidbar, sonst dürfte man ja nichts von Gott erhalten und in nichts Erfolg haben, was aber nicht der Wille Gottes wäre. Das potentielle Ego, das sich uns auch anbietet als eine Versuchung, ist natürlich umso größer, je mehr es als Begründung findet, sich selbst aufzubauen. Nun ist es nicht möglich, das potentielle Ego zu verhindern, sondern es ist meine Aufgabe, dieses Ego als falsch zu erkennen und es nicht zu glauben und somit auch nicht anzuziehen und nicht darin zu wandeln. Die Möglichkeit des Egos muss akzeptiert werden, wie auch die Möglichkeit, dass andere Menschen annehmen werden, dass wir uns das Ego angezogen haben. Dies ist zu vergeben. 

Von diesem Phänomen kündet auch die Bibel mit der Erzählung über die Versuchungen des Satans gegenüber dem Jesus. Dieser sprach in der Sprache des Egos “wenn du Gottes Sohn bist,..”. Damit wird an die Großartigkeit appelliert und vermeintliche Privilegien bei Gott, die davon abgeleitet werden könnten. Dies aber ist reiner Irrtum, da Gott barmherzig ist gegen jeden Menschen und es keine Rangfolge in der Wertigkeit der Menschen bei Gott gibt. Dem potentiellen Ego ist somit einfach zu widersprechen, wie es auch Jesus schon getan hat.

In der Bibel steht ferner in Matthäus 16:24-25: “Damals sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich: dann kann er mein Nachfolger sein. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden.”

Die Verleugnung des Selbst ist offensichtlich die Ablehnung des potentiellen Egos, das einem immerzu angeboten wird. Um es nicht anzunehmen, soll man sein Kreuz bei sich tragen zum Zeichen, dass man diese Kapitel hinter sich gelassen hat und dem Leben unter dem Joch des Egos gestorben ist, um das neue Leben in der Barmherzigkeit anzutreten. Denn wir nehmen das Ego nicht mehr an, weil dies die Voraussetzung dafür ist, die vielen Gaben des Herrn nicht zu missbrauchen. Gleichzeitig sollen wir uns nicht vor dem Ego ängstigen, denn es hat keine Kraft aus sich heraus, wenn wir ihm nicht dienen, indem wir es uns anziehen, als sei das unser Leben. 

2.) Die Lehre eines Schülers von Jesus entwickelt sich immer weiter und zwar bis ans Lebensende. Dies ließe sich nur vermeiden, wenn man Jesus nicht mehr hören würde und sich statt dessen auf eine Limitierung des Verständnisses einzulassen, dadurch, dass man jegliche vertiefte und erweiterte Erkenntnis ablehnen und verleugnen würde. Dies aber wäre nicht der Wille Gottes. Gott möchte uns alle Fragen beantworten und uns immer weiter hineinführen in seine Lehre. Dies steht sogar ausdrücklich in der Bibel, die uns schon sagt, dass uns der Heilige Geist alle Geheimnisse erklären wird. Dass dies dem Verständnis nach, das wir entwicklen können, nicht auf einmal sondern Stück für Stück abläuft, ist natürlich klar. Daher sollen wir an jedem Tag so lehren, wie es unserem besten Verständnis entspricht. 

3.) Gott hat mich zum Schüler von Jesus gemacht und mich tief in seine Lehre eingeführt. Er hat mich dazu berufen, dies weiterzugeben nach dem Stand des Verständnisses, das mir geschenkt ist. Wenn sich ein Mensch gegen diese Berufung stellt, dann stellt er sich gegen das Wort Gottes. Es ist nicht anzunehmen, dass dies häufig vorkommen wird von Seiten der katholischen Kirche. Wenn es aber dennoch vorkommt, so kommt es aus Unglauben, denn es geht gegen das Wort Gottes und darf nicht ernst genommen werden. Der Herr entscheidet diese Dinge und wer sich dagegen stellt, ist unverständig. Er soll dafür nicht angeklagt werden, aber was er sagt, soll nicht angenommen werden, als sei es berechtigt. Für mich gilt Johannes 17:18: “Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.” Ferner gilt für mich als Schüler des Jesus der Auftrag an seine Jünger, die seine Schüler sind: 

Jesus sprach zu den Jüngern: Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch. Matthäus 10:8

Ferner heißt es: “Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.” Matthäus 28:18-20

So ist bereits in der Bibel festgelegt, dass Jesus diese Begleitung seiner Jünger nicht mit dem Ableben der ersten Generation an Jüngern beenden wird, sondern dass diese Begleitung und dieser Dienst bis ans Ende der Welt erfolgt, also auch heute und morgen und alle Tage bis sich alles erfüllt hat, was geschehen muss.

Es wäre daher gegen das Wort Gottes, sich gegen diesen Dienst zu stemmen oder gegen die Autorität des Jesus zur Berufung einzelner Personen, die bis heute nicht geendet ist und nicht delegiert wurde an Personen, die Jesus ersetzen wollen und sein Wort nicht hören, um sich gegen Jesus zu stellen im Unglauben.

Denn ich ersetze Jesus nicht, sondern bin sein Schüler, der von Jesus begleitet wird. Das hat Gott so entschieden und es gibt niemanden, der das ändern könnte. Ich habe es zu akzeptieren. Andere haben die Wahl, es nicht akzeptieren zu wollen, doch ändert dies nichts daran, dass es so ist. Die Wahrheit zeigt sich unbeeindruckt von der Lüge.

Jünger bedeutet wörtlich »Schüler«. Jesus hat mich als Schüler berufen und somit zu seinem Jünger gemacht. Jesus hat in allen Konfessionen Schüler, die von ihm lernen. Somit ist es kein Privileg, dass man an der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession ableiten könnte. Vielmehr ist es das Privileg von Jesus und dem Vater, die Schüler entweder anzunehmen oder nicht anzunehmen. In der Bibel hat Jesus einige Pharisäer abgelehnt, da er sie nicht zur Nachfolge geeignet erkannte. Dem jungen reichen Mann bot er aber die Nachfolge an, die dieser ablehnte, weil er geistlich reich bleiben wollte, also sein Ego weiter befeuern wollte und das Kreuz der Ablehnung des Egos, die geforderte Selbstverleugnung nicht tragen wollte. Damit dürfte er aber nicht alleine sein. Dieses Opfer wollen nicht sehr viele Menschen erbringen. Dies war letztlich auch das Hindernis für jenen Pharisäer, dem Jesus sagte, dass er und somit auch seine Nachfolger kein Versteck haben, in dem sie sich niederlegen können. Denn wer sich der Nachfolge des Jesus schämt, der eignet sich nicht für die Nachfolge. Das Ansehen bei den anderen Pharisäern war dem angesprochenen Pharisäer offensichtlich doch noch so wichtig, dass er zu einer öffentlichen Nachfolge des Jesus nicht bereit war. Die Ehre bei jenen Menschen aber, die selbst nicht bereit sind, ihr Ego abzulegen, ist uns unbedeutend, wenn wir uns selbst verleugnen und in der Barmherzigkeit wandeln. 

Es zeigt sich damit, dass wir dann eine Berufung zur Predigt des Wortes und der sonstigen oben aufgeführten Dienste haben, wenn wir ein Schüler des Jesus geworden sind, was aber nicht sehr viele Menschen werden wollen, weil man dafür das Ego aufgeben muss, das zwar nachteilig für uns ist, von der Mehrheit aber hoch geschätzt und verteidigt wird, als ginge es um das Leben. 

 

Wen Jesus nun tatsächlich berufen hat, das weiß Gott und Jesus und wir erkennen es vielleicht auch selbst, wenn wir zu seinen Schülern gehören. Jesus sagte aber auch, dass viele falsche Propheten hinausgehen werden, um sein Wort zu verkünden, die aber nicht seine Schüler sind. Zu ihnen wird er sagen, dass er sie nie gekannt hat. Da dies aber auf mich nicht zutrifft, gehe ich mit Jesus daran, sein Wort zu verkünden und seinen Dienst zu tun für ihn. Ich weiß, dass mir dies keine Ehre einbringen wird bei denen, die Schüler des Jesus verleugnen und nicht aufnehmen, sondern sie verleumden und alles Böse gegen sie reden. Dies aber ist deren Entscheidung und kein Verderben für mich, noch ein Hindernis für meinen Dienst an jenen, die wirklich ernsthaft danach suchen, nicht nach Ehre unter denen, die Anerkennung suchen bei den weltlichen Menschen.

Aus diesen Gründen habe ich keine Angst zu predigen. Der Herr ist mit mir. Danke Jesus. Danke Vater. Danke an alle Heiligen und alle Schüler des Jesus, denen es ähnlich geht wie mir. Denn ich hatte Bedenken, die der Herr mir ausgeräumt hat. So konnte ich mein altes Selbst ablegen und Mut schöpfen für meinen Dienst für Gott, also am Bedürftigen, der empfangen möchte.

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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