Jesus kann den Menschen etwas geben, die zu ihm kommen. Doch woher nimmt er es? Woher nimmt der den Fisch und das Brot für die 4000 und die Speisung der 5000 Menschen? Woher nimmt er die Heilung, woher die Versorgung? Aus dem Nichts kann man nichts nehmen.
Die Menschen sagen, er nimmt es von Gott. Aber das verlagert die Frage nur ins Unbekannte. Woher nimmt es Gott? Aus dem Nichts? Nein, aus dem Nichts kann man nichts heraus holen, weil da nichts zu holen ist. Wo ist die Quelle? Woher kommt alles?
Da sagen die Menschen flugs, dass es wohl aus dem Urknall kommt. Doch woher soll dieser kommen, wenn vorher nichts gewesen wäre? Das macht alles keinen Sinn und jeder kann es verstehen, dass die Quelle etwas anderes ist, als Nichts.
Was oder Wer ist denn die Quelle? Woher kommen alle Gaben.
Ich sage es so: Die Gaben sind schon da, sonst könnte man sie nicht holen, nicht geben und nich bekommen. Die Idee eines Schöpfer ist falsch. Niemand kann aus dem Nichts etwas schöpfen, was es vorher noch nicht gab. Es gibt schon alles. Der Unterschied ist nur, ob es offenbar gemacht wird, oder nicht. So ist alles schon da, auch wenn es noch nicht offenbar gemacht wurde.
Die Frage der Kreativität besteht nun lediglich darin, was man offenbar macht von dem, was man alles offenbar machen könnte. Es geht um die Auswahl aus einem unendlich großen Fundus. Der Schöpfer ist also im eigentlichen Sinne kein Schöpfer, sondern einer, der etwas auswählt und es zeigt. Die passende Bezeichnung wäre dann wohl die eigentliche Bedeutung des Wortes Schöpfen. Denn damit ist ursprünglich nicht der Akt einer Erschaffung aus dem Nichts gemeint, sondern das Schöpfen aus einem Pott Suppe beispielsweise. Die Suppe muss hierzu aber schon da sein, sonst kann daraus keiner schöpfen.
Nur aus dem, was es schon gibt, kann man etwas auswählen, um es zu zeigen. Dieser Ort, an dem es schon alles gibt, ist hier und jetzt. Dies ist das Absolute. Das ist kein Potential, aus dem etwas erden könnte, sondern es schon alles, was werden kann.
Der Absolute ist somit der, der schon alles ist. Und aus sich selbst kann er schöpfen, um davon etwas zu zeigen und anzusehen, um es zu erleben. Wenn er etwas wegnimmt, dann bleibt es da. Es wird nur nicht mehr angesehen. Daher gibt es auch keine absolute Vernichtung, sondern nur ein Wegnehmen aus dem Erleben. Man könnte es auch wieder auftauchen lassen im Erleben, wenn man will.
Was nun ins Erleben gerückt wird, das ist ausgewählt für das Erleben. Interessant ist natürlich das geistliche Fachgebiet der Auswahl und Vorbereitung des Erlebens. Dieser Prozess geht dem Erleben immer Voraus. Daher wird niemals etwas erlebt, das nicht zuvor einer mehr oder weniger durchdachten Planung unterliegt. Dieser Prozess der Auswahl und Vorbereitung des Erlebens ist nicht unabhängig von den Wahrnehmungsposten im Erleben, die jeweils ein Mitspracherecht haben. Denn sie können beten, um das kommende Erleben auszuwählen und vorzubereiten. Das Gebet ist somit der individuelle Antrag auf die Zuteilung bestimmter Rahmenkontexte für Erlebnisse.
All dies ist weniger komplex, als es zuerst erscheinen mag. Denn die Möglichkeiten sind zwar unbegrenzt, aber die Gebete beruhen meist auf Naheliegendem, das sich aus dem Erlebten als schlüssige Fortsetzung ergibt. Doch es sind auch Wunder möglich, also Dinge, die man nicht unbedingt erwartet hätte, wenn man nur auf das Naheliegende gesehen hat.
Jesus sagt, dass er das Brot ist und der Wein ist, den er gibt. Es sei sein Fleisch und sein Blut. Damit schließt er an seine Aussagen darüber, dass er und der Vater Eins sind. Die Quelle, aus der er nimmt, ist er selbst. Was er erlebt, hat er aus sich geschöpft. Und davon kann er auch uns geben, wenn wir bitten. Doch auch wir sind Eins mit der Quelle, wenngleich dies von fast jedem Menschen vehement geleugnet wird. Die Frage ist, warum Menschen so besessen davon sind, dass sie mit dem Geben dessen nichts zu tun hätten, was sie dann erleben. Sie wollen sich abspalten und als unschuldiger Mitfahrer präsentieren, der nichts von dem vorbereitet hätte, was ins Erleben gesetzt wird. Der Hintergrund dafür ist das Gericht über das Erleben, dass diese Menschen führen.
Denn die Richter sagen, dass sie unschuldig am Erleben seien. Sie hätten davon nichts vorbereitet. Sie wollen sich als unschuldiges Opfer des Erlebens präsentieren, das nichts getan hat. Wenn dann etwas Schreckliches erlebt wird, können sie andere Menschen oder Gott verklagen und sich zum Richter aufspielen. So aber spalten sie ihre Planung immer mehr ab von dem, für dass sie Verantwortung übernehmen wollen. Sie wählen Dinge aus, die so schrecklich sind, dass es ihnen peinlich wäre, wenn sie zugeben würden, dass sie es selbst waren, die es sich erwählt haben. Daher klagen sie Jesus und andere Verständige an, so als seien diese schuld an dem Unglück, dass sie sich gegenseitig bescheren. Solange sie Jesus anklagen, übernehmen sie keine Verantwortung für ihre Mitwirkung im Schöpfungsprozess und stellen schreckliche Dinge ins Erleben, ohne sich dafür verantwortlich zu fühlen. Daher machen sie weiter.
Die Umkehr besteht darin, dass man wie Jesus dazu steht, dass man in Wahrheit mit verantwortlich ist für die Auswahl dessen, was ins Erleben gerückt wird. Weil man es nicht leugnet, dass man es selbst aus sich genommen hat, kann man es auch bewusst aus sich nehmen. Dies ist nur dann ins Unbewusste verlagert, wenn man seine Verantwortung leugnet. Wenn man sich seiner Verantwortung aber bewusst ist und dazu steht, so wird man wie Jesus in der Lage sein, sich bewusst für das Erscheinen gewisser Erlebnisse und Veränderungen zu entscheiden und diese zu erbitten. Dann ist einem nichts unmöglich, wie Jesus sagt.
Dies aber trifft auch auf manche Menschen zu, die sich der Spiritualität verschrieben haben, um sich damit Vorteile in diesem Leben zu verschaffen. Auch sie wirken bewusst mit an der Gestaltung des kommenden Lebens. Sie machen sich beispielsweise sehr reich an Geld und Besitz. Dies aber tun sie, weil sie sich innerhalb des Erlebnisses gerne zu einem mächtigen Menschen machen wollen. Dann können sie nämlich die unbewusste Schöpfung vieler Menschen manipulieren und in eine gewisse Richtung steuern. Sie nutzen sie die Behauptung der unbewussten Schöpfer aus, die sagen, sie wären nicht mit verantwortlich für das, was kommt. Denn diese lassen sich bereitwillig manipulieren, weil sie die Opferrolle gewählt haben und die des Richters. Dieses Gericht aber können die spirituellen Führer manipulieren und gegen diejenigen richten, die den Menschen helfen würden, beispielsweise Jesus.
Denn die Hilfe des Jesus wollen jene Menschen nicht. Der würde ihnen ja die Augen öffnen für ihre eigene Fähigkeit, die sie aber verleugnen wollen und nur unbewusst ausführen, um gegen Jesus vorzugehen unter Anstiftung derer, die ihre Spiritualität missbrauchen für die Manipulation derer, die unschuldiges Opfer sein wollen.
So ist auch klar, dass die spirituellen Führer selbst kein Gericht üben. Denn nur so ist es ihnen möglich, die eigenen spirituellen und äußerlichen Werke zu tun, ohne sich selbst anzuklagen. Die Anklagen der Menschen in Opfer-Richter Rolle leiten sie auf Jesus und seine Nachfolger um. Dies erscheint ihnen als Geheimnis und als Erfolgsrezept. Doch Jesus und seine Nachfolger kennen dies alles zur Genüge und verurteilen sie ebenfalls nicht. Aus diesem Grunde sind Jesus und seine echten Nachfolger nicht in der Opfer-Richter-Rolle gefangen und sie können nicht manipuliert werden. Die falschen Nachfolger aber klagen insgeheim Jesus und seine echten Nachfolger an, weil dies der Manipulation durch die spirituellen Führer entspricht. Diese klagen aber ihrerseits Jesus und seine Nachfolger gar nicht an, weil sie es nicht brauchen. Sie führen ja kein Gericht.
Wenn man dies auf die bisherige geistliche Ebene beschränkt betrachtet, erscheint die Strategie der spirituellen Führer der Welt recht gut aufzugehen. Sie können fast alle Menschen kontrollieren und werden nicht dingfest gemacht. Sind sie also klüger als Jesus und seine echten Nachfolger? Sie mögen weitaus listiger sein und sind es auch. Aber sie haben eines übersehen:
Neben dem Geist, mit dem man Planung und Strategie bewerkstelligen kann, haben wir auch Seele, mit der wir empfinden und Einheit haben können. Und diese wird abgetötet, wenn man es hält wie die spirituellen Führer, die sich zur Manipulation entschlossen haben. Sie haben das Wertvollste übersehen und es verloren. Sie haben es durch Macht und Anerkennung ersetzt. Doch sie haben die Seele eingebüßt, wenngleich sie Die Welt weitgehend gewonnen haben. Doch die Seele würde das nicht anstreben. Die Seele will Liebe.
Aus diesem Grunde werden wir nicht agieren wie die spirituellen Führer. Wir folgen der Seele und haben Liebe. Unsere Seele lebt, deren Seele ist tot. Wir führen zwar ebenfalls kein Gericht, aber wir haben schon eine moralische Führung und Richtschnur, nämlich die der Liebe. Das haben jene Menschen angegeben, um die irdische Welt kontrollieren zu können. Sie können es aber nicht vollständig, sondern nur soweit dies von andern Menschen zugelassen wird, die sich in die Oper-Richter Rolle verrannt haben. Am Ende sind also die Mächtigen der Welt die größten Verlierer, denn sie haben ihre Seele geopfert für sinnlose Macht. Doch wir verurteilen sie nicht, sondern erbarmen uns ihrer Seele, wenn sie umkehren.