Die Entmachtung des Anklägers

Der Ankläger richtet sich gegen Gott und meint, dass Gott doch sicher irgendetwas im Schilde führe, das zwar gut für Gott sein könne, aber sicher nicht gut für den Menschen sei. Darin aber steckt eine Anklage gegen Gott, nämlich die, dass Gott Böses für die Menschen im Schilde führe. 

So wird Gott also vom Ankläger verteufelt auf der Basis falscher Unterstellungen.

Nun ist es nicht möglich, dass man verhindert, dass andere Menschen falsche Unterstellungen und Anschuldigungen gegen Gott, Dritte oder gegen uns erstellen. Fakt ist und bleibt, dass die falschen Unterstellungen erstunken und erlogen sind und daher zu verwerfen sind. Was der Ankläger gegen Gott vorzubringen hat, ist für den Müll. Wer dies versteht und selbst praktiziert, der hat keine Anklage gegen Gott und das wiederum entspricht nicht der Position des Anklägers.

Der Ankläger findet es hingegen eine Frechheit, dass wir seine Anklagen für nichtig erklären und somit seinem Ansinnen gegen Gott vorzugehen einen Stein in den Weg legen, nämlich den, dass wir daran nicht teilnehmen wollen, sondern es als Weg der Verirrung ansehen, also die Sünde eben.

So wird der Ankläger jeden Menschen verklagen, der es wagt, seiner Anklage gegen Gott zu widersprechen. Weil wir aber seine Anklagen für nichtig erachten, juckt uns seine Anklage auch nicht weiter. 

Schwieriger ist es mit den Mitmenschen, die sich die Position des Anklägers zu eigen machen und gegen uns vorgehen wollen, um uns zu töten. Dies aber wird nicht gelingen, da wir unter dem Schutz des Höchsten stehen, den sie verklagen. 

Gott lässt den Menschen der Anklage aber einen Raum, um ihre Vorstellungen auszuleben und auszuprobieren. Hierzu erlaubt er es, dass sie in ihren Gefilden die Anklage ausleben können dahingehend, dass sie Gott nicht mehr sehen und ihn aus ihrer Mitte verbannen. Auch Jesus und seine Nachfolger müssen akzeptieren, dass es einen Raum für die Sünde gibt, die man den Menschen auch einräumen muss, damit sie das tun können, was sie für richtig halten. 

Zusammen mit Gott klagen wir somit die Sünder nicht an, wissen aber dass ihre Anklagen gegen Gott falsch sind. Was sie tun, entsprich nicht der Ordnung Gottes und wird sich als suboptimal erweisen, oder eben als große Fehler. Das ist aber kein Grund, um die Menschen der Anklage anzuklagen. Es ist hingegen richtig, den Menschen der Anklage in Barmherzigkeit zu begegnen und ihnen die Möglichkeiten der Rückkehr zu Gott darzulegen, sofern sie daran Interesse haben sollten.

Die Anklage gegen Gott führt dazu, dass die Menschen die Wahrheit Gottes ausblenden und somit die Ordnung Gottes verlassen. Sie halten barmherziges Verhalten für dumm oder böse und wollen damit nichts mehr zu tun haben. Das aber ist kein Grund für uns, diese Menschen anzuklagen.

Nun ist es aber zwangsläufig so, dass es im Reich der Sünde zu vielen Problemen und großem Leid kommen wird. Die Menschen, die zuvor Gott verbannt haben, haben nun Bedarf, neue Schuldige zu finden. Daher fangen sie an, sich gegenseitig Schuld zu geben. Wenn sie dann aber ganz alleine Unglück sind und ihr Leben zugrunde richten, dann bleibt am Ende nur noch der Weg für sie, sich selbst anzuklagen. 

Doch wir teilen ihre Auffassung nicht, dass ihre Anklagen richtig seien. Sie haben zwar ohne Gott viele Fehler gemacht und sie irrten sich darin, dass Gott nicht gut sei, aber die Fehler die sie gemacht haben sind aus unserer Sicht zwar Fehler aber keine Gründe für Anklagen. 

Wir glauben folgende Dinge nicht, die typischer Weise im Zustand der Sünde für wahr gehalten werden können:

1.) Wir glauben nicht, dass Gott Fehler macht.

2.) Wir glauben nicht, dass man keine Fehler macht, wenn man Gott verlässt.

3.) Wir glauben nicht, dass man angeklagt werden soll, wenn man Fehler gemacht hat.

4.) Wir glauben nicht, dass es ein Fehler auf der Seite Gottes war, den Menschen einen Raum einzuräumen, in dem sie ihre Fehler erleben können und selbst zur Erkenntnis reifen können, dass sie Gott brauchen, um glücklich sein zu können.

5.) Wir glauben nicht, dass Gott Menschen auf ewig verdammt.

6.) Wir glauben nicht, dass Gott uns darin bestraft hat, dass er zugelassen hat, dass uns die Menschen verurteilt und ausgeschlossen haben, als sie ihrer Sünde nachgehen wollten. Wir halten dies Gott nicht vor uns glauben nicht, dass es die Entscheidung eines Teufels war, dass dies so kam.

7.) Wir glauben nicht, das je etwas geschehen ist, das nicht hätte passieren dürfen. Wir glauben statt dessen, dass alles Geschehen dem Willen Gottes entspricht, also auch die Zulassung der temporären Abweichung bei den Menschen. 

Nachdem wir all das als Lüge verworfen haben, was uns in der Abweichung von Gott und damit in der Anklage stabilisieren könnte, findet der Geist der Anklage keinen Platz mehr in unserem Herzen und kann uns nicht verderben oder verfinstern. 

Wir finden somit die Überwindung des Anklägers darin, dass wir auf seine Lügen nicht mehr hereinfallen und statt dessen die Wahrheit glauben, die Gott spricht, insbesondere auch durch Jesus. Denn Jesus sagte, dass uns die Wahrheit frei machen wird. Frei werden wir so vom Ankläger, der keinen Platz mehr in unserem Herzen und somit auch nicht in unsern Worten und Taten findet.

Die Nachfolge des Herrn Jesus Christus erfordert somit die Überwindung dessen, was dem Wort des Herrn widerspricht. Wir überwinden die Lüge dadurch, dass wir nicht den Kindern der Lüge glauben, sondern dem Herrn Jesus Christus, der bei uns lebendig ist im Heiligen Geist und uns alles erklärt, was wir wissen wollen. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

Einen Kommentar posten