Auf der Seite von Gott gibt es keine Bedingung für unsere Errettung, sondern er hat uns sowieso schon ewig vergeben und wir sind immer eingeladen in sein Haus.
Wir werden allerdings nur dann in der Lage sein, seine Einladung auch anzunehmen, wenn wir von unserer Seite her aufhören Bedingungen zu stellen. Man kann das Reich Gottes nur so annehmen wie es eben ist und wir können es nicht nach unseren Vorstellungen umformen. Daher müssen wir aufhören vom Baum der Erkenntnis vom Guten und Bösen zu essen, bei dem es darum geht, sich eine andere Ordnung auszudenken und die Ordnung Gottes und damit auch Gott zumindest teilweise anzuklagen und abzulehnen.
Wir werden also nur dann zurückkommen wollen, wenn wir unser Gericht gegen die Ordnung Gottes und gegen Gott eingestellt haben.
Dazu gehört auch, dass wir aufhören, Bedingungen für die Rückkehr aufzustellen, die wir uns selbst ausgedacht oder von anderen Menschen übernommen haben. Denn Gott stellt ja keine Bedingungen. Er aber hat eine Ordnung, die man annimmt, wenn man eintritt. Diese Ordnung aber ist die Liebe und Barmherzigkeit, in der alles getan wird.
Daher ist die Ordnung Gottes der Garant dafür, dass das Reich Gottes das Paradies ist. Hierfür müssen wir unsere Mitarbeit am Unfrieden aufgeben, also das Gericht fallen lassen, das unsere Mitmenschen weiterführen werden, weil sie wohl kaum im gleichen Moment zum Vater zurückgehen werden wie wir.
Es ist auch klar, dass sich das Gericht, das wir verlassen, gegen uns wenden wird, wenn wir es verlassen wollen. Denn wir erkennen ja, dass das Gericht falsch ist und das will natürlich niemand hören, der meint, dass sein Lebensglück vom Gericht profitiere. So werden sie uns also innerhalb des Gerichts nicht schätzen. Das aber hat auch Jesus hingenommen. Auch Jesus wurde von den Menschen des Gerichts aus der Gesellschaft des Gerichts ausgeschlossen, was wir ebenso hinnehmen, um ins Paradies eingehen zu können.
Gott hat also keine Bedingung an uns außer die, dass wir sein Reich annehmen, „wie ein kleines Kind“. Dies nämlich bedeutet, dass wir es nicht mehr kritisch beleuchten, sondern glauben, dass bei Gott schon alles in Ordnung ist. Das ist Glaube, der errettet.
Dazu gehört dann überraschender Weise auch, dass man das irdische Leben im Ganzen nicht mehr als Fehler ansieht, sondern akzeptiert, dass diese Dinge geschehen müssen, um die Einsicht in den Seelen voranzubringen. Der verlorene Sohn musste erste seine Erfahrungen außerhalb der Einhaltung der Ordnung Gottes machen, um sich zu bekehren, was wiederum durch die Ordnung Gottes abgedeckt ist und somit auch der Wille Gottes nach seiner Ordnung ist. Auch die dankbare Annahme des irdischen Lebens gehört also zu dem Schritt der Annahme „wie ein kleines Kind“. Dann ist man wieder im Frieden Gottes und liebt die Menschen wieder, ohne sie anzuklagen für ihr Leben in Ignoranz des Wortes Gottes.
Wir stellen somit fest, dass wir für die Errettung selbst keinerlei Leistungen vorzuweisen haben. Wir kommen also mit leeren Händen zur Errettung.
Wer aber mit Dingen zu Gott kommt, für die er die Errettung als Belohnung erhalten möchte, der lebt noch in einem Gericht und meint, man müsse etwas vorweisen können. Dann hat er die Bereitschaft zur Annahme der Ordnung Gottes offensichtlich noch nicht erreicht. Darauf weist Jesus hin, als der „reiche“ junge Mann nicht ins Himmelreich eingehen konnte wegen seines Reichtums. Reichtum sind also die Dinge, auf die wir verweisen wollen, um Eingang in Gottes Reich finden zu können.
Wir kommen aber gerade dann hinein ins Reich Gottes, wenn wir akzeptieren, dass jeder hineinkommen kann, was bedeutet, dass man mit der Vergebung aller Sünden und damit auch der Nutzlosigkeit aller Leistungen einverstanden ist.
Gott errettet uns somit nicht wegen unserer Leistungen, und seien es Gebete, sondern weil er uns liebt. Dies allerdings werden wir dann eher verstehen, wenn wir Gott im Gebet zugehört haben. Dann lernt er uns nämlich diese Dinge, von denen ich hier schreibe. Wer es aber einfach glaubt, wie ein kleines Kind, der hat es ganz leicht und kann direkt ins Reich Gottes eingehen ohne etwas vorzuweisen. Diese Demut ist sein Gewinn, den man aber nicht vorweisen kann, sondern die dann da ist, wenn man eben nichts vorweisen kann und sich dessen nicht schämt, weil man nicht glaubt, dass es sein müsse, weil es der Vater ist, der das so sagt.