Der schmale Weg des Heils

Der schmale Weg ins Reich Gottes ist gar nicht so einfach zu erkennen und zu vermitteln. Jesus hat dies bereits prophezeit, indem er sagte, dass viele zu ihm kommen werden die „Herr, Herr“ sagen, die aber den Willen Gottes nicht getan haben und daher unbekannt sind in seinem Reich.

Offensichtlich muss man den Willen Gottes tun, um dieser späten Erkenntnis eines Irrwegs vorzubeugen. Der Wille Gottes, den man nicht nur kennt, sondern tut, ist somit der schmale Weg ins Reich Gottes und im Reich Gottes in der Bekanntschaft mit Gott. 

Dieser Weg wird von Jesus beschrieben als ein Weg der Barmherzigkeit und einer Liebe, die sogar die Feinde mit einschließt. Es ist der Weg, auf dem man nicht die Listigkeit anwendet, um Vorteile zu ergattern. Es ist der Weg, auf dem man ehrlich ist und Gott um das bittet, was man benötigt. Es ist der Weg, auf dem man nicht Menschen verurteilt oder ehrt nach eigenen Regeln, die man sich ausgedacht hat oder die sich andere Menschen ausgedacht haben. Es ist der Weg, auf dem man das Gericht und Gesetz Gottes akzeptiert und nicht versucht, es mit List und Tücke außer Kraft zu setzen. 

Es ist aber auch der Weg der Vergebung von Fehlern, die man selbst gemacht hat und die andere gemacht haben. So ist die extrem große Anforderung der Gerechtigkeit im Lebenswandel flankiert von der Möglichkeit, alle eigenen Fehler wahrheitsgemäß zu bekennen und im Gegenzug Vergebung zu erhalten, sich also nicht schämen zu müssen, wegen seiner Fehler. 

Es zeigt sich schnell, dass wir nur dann in der Lage sind, die Gebote Gottes zu halten und das zu tun, was er sagt, wenn wir dies mit einem reinen Herzen voller Liebe versuchen. Dies aber macht es erforderlich, dass wir die Vergebung Gottes im Herzen tragen und sie selbst auch praktizieren. Denn sonst würde unser Herz ganz schnell verbittern und wir könnten den Willen Gottes nicht mehr tun. Dann aber würden wir den Weg Gottes verfehlen und somit auch das Himmelreich nicht finden.

So ist die Vergebung im Herzen ebenso notwenig wie der Wille, den Willen Gottes zu hören und zu tun. Das hören und tun des Willens Gottes ist der Glaube, der errettet, denn er beinhaltet auch die Vergebung der Sünden. 

Wenn man nun ohne Vergebung versucht, den Weg Gottes zu gehen, so wird man ganz sicher scheitern. Dann wird man Anklage erheben gegen viele Menschen und wird sie dadurch unbarmherzig behandeln, was nicht der Wille Gottes ist. Niemand kann daher den Weg Gottes gehen, wenn er nicht die Vergebung übernimmt dahingehend, dass er weiß und in seinem Herzen glaubt, dass seine eigenen Fehler vergeben sind, aber auch dahingehend, dass die Fehler seiner Mitmenschen ebenso vergeben sind. Dann gibt es nämlich keine Hemmnisse gegen die Liebe und nur in der Liebe geht man den Weg Gottes, tut also den Willen Gottes. 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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