Das Gleichnis vom Sämann

3 »Hört zu! Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. 4 Als er die Körner ausstreute, fiel ein Teil von ihnen auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten sie auf. 5 Andere Körner fielen auf felsigen Grund, der nur mit einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Sie gingen rasch auf, weil sie sich nicht in der Erde verwurzeln konnten; 6 aber als die Sonne hochstieg, vertrockneten die jungen Pflanzen, und weil sie keine Wurzeln hatten, verdorrten sie. 7 Wieder andere Körner fielen in Dornengestrüpp, das bald die Pflanzen überwucherte und erstickte, sodass sie keine Frucht brachten. 8 Andere Körner schließlich fielen auf guten Boden; sie gingen auf, wuchsen und brachten Frucht. Manche brachten dreißig Körner, andere sechzig, wieder andere hundert.« 9 Und Jesus sagte: »Wer Ohren hat, soll gut zuhören!« Jesus in Markus 4

Das Gleichnis vom Sämann ist sicherlich eines der wichtigsten Gleichnisse der Evangelien. Es deutet auf jene Gründe hin, die uns vom Heilsweg abhalten können und in die Irre des ewigen Todes wandern lassen. Nur Wenige sind es, die den Weg des Lebens gehen und die meisten Menschen gehen den Weg des Todes ins ewige Verderben. Dazu trägt sicherlich bei, dass die Gleichnisse inklusive deren Interpretationen auf taube Ohren treffen, wenn man sich auf einem der Irrwege befindet. 

Was soll es also heißen, wenn man sagt, dass es die Vögel sind oder Satan, der die Körner wegpickt? Wie kann „der Satan“ etwas in uns wegpicken? Damit ist gemeint, dass die Worte Gottes als Lügen oder als falsche Lehre verworfen werden. Der Satan ist demnach jene Stimme, die das Wort Gottes nicht glaubt und als Lüge zu erkennen meint. Es ist wie ein geistlicher Filter, der sich auf alles stürzt, was von Gott kommt, um es zu verwerfen. 

Wie aber kommt es dazu, dass der Satan dies in den einen Menschen tun kann, in den anderen aber nicht? Offensichtlich haben die einen Menschen den Satan zu ihrem „Schutz“ vor der Wahrheit in ihren Geist bestellt, während es andere nicht getan haben. Die Kinder Satans wollen, dass er diesen „Service“ für sie erledigt und sie bewahrt vor der Wahrheit Gottes. 

An anderer Stelle der Bibel ist beschrieben, dass sich diejenigen Menschen vor der Wahrheit fürchten, die unbarmherzig und boshaft handeln und mit dieser Wahrheit nicht konfrontiert werden möchten, weil sie sich in ihrem schlechten Werk nicht bekehren wollen. Sie haben Angst vor der Erkenntnis, dass sie einen falschen Weg gehen. So gehen sie den Weg des Verderbens weiter. Den „Schutz“ vor der Wahrheit erledigt der „Erretter“ der Sünder aus der Wahrheit, der Satan. 

Die Wahrheit wird als Beschuldigung und Anklage empfunden und nicht als Heil erkannt von denen, die meinen, dass der Verlust eingebildeten Ehre eine schlechte Sache wäre. Die Übeltäter möchten gerne in der Vorstellung leben, dass sie auf dem rechten Weg seien und die guten Kinder, die sie schlagen und missbrauchen, die von Gott Verworfenen seien, die Verlierer also. Sie sehen sich darin als Gewinner, dass sie Jesus und die Gerechten schlagen und beschuldigen, die Bösen zu seinen. Die Anklage gegen die Gerechten ist den Kindern Satans ein Schutz vor der demütigenden Erkenntnis, dass sie selbst ungerecht gehandelt haben. Und weil sie diese Erkenntnis mehr fürchten als alles andere, bestellen sie den Satan als ihren Fürsprechen gegen Gott. Natürlich sagen sie nicht, dass sie Satan bestellt haben, sondern meinen, dass sie vom Messias beschützt würden. Das aber ist das Geheimnis des Anti-Christen. Denn dieser gibt sich als Christus aus, ist aber der Satan in Tarnung. Dieser falsche Jesus nimmt also die Worte des wahren Jesus weg. Überall wo das Anti-Evangelium geglaubt wird, ist der Satan aktiv, der das Evangelium sofort wegnimmt und aus dem Bewusstsein des Menschen entfernt.

Das Evangelium nämlich ist es, dass die Wahrheit bringt und uns erkennen lässt, wenn wir unbarmherzig und boshaft gehandelt haben. Wenn wir das Evangelium annehmen, dann wollen wir umkehren von unseren falschen Wegen und ein Neues Leben im Einklang mit Gott beginnen. Vor dieser Umkehr und Buße werden die Kinder Satans von Satan beschützt, den sie als ihren Messias verehren, der aber der Anti-Christ ist. Der Anti-Christ aber beschuldigt den Christus, der Anti-Christ zu sein, vor dem die Schrift warne. Es ist jedoch ganz einfach zu erkennen, was der Anti-Christ ist: Er will die Umkehr von der Bosheit dadurch verhindern, dass er die Bosheit als gerechtfertigt ausgibt und anführt, dass der Mord an Jesus diese Rechtfertigung erzeugen würde. Der falsche Christus sagt also, dass der Mord am Christus den Menschen befreie von der Schuld und seine Sünden zu etwas Verzeihlichem mache. Die Vergebung des Satans ist jedoch keine Vergebung, sondern eine Beschuldigung des Herrn, von der gesagt wird, dass es der Heilsweg sei. Es ist ganz einfach zu verstehen, weil die Bosheit immer Bosheit ist und nie etwas anderes sein kann. Wer also sagt, dass seine Bosheit gerechtfertigt sei, der dient dem Satan. Die Bosheit lässt sich nicht rechtfertigen und aus diesem Grunde ruft uns das Wort Gottes dazu auf, den Weg der Bosheit aufzugeben und ihn zu verlassen zu Gunsten des Weges des Herrn, dem wir nachfolgen sollen auf seinem Weg. Wer die Nachfolge des Herrn nicht will, sondern sein Heil darin sieht, dass der Herr für ihn getötet wurde, damit er als gerecht gilt, der ist ein Kind des Satans, in dem der Satan die Worte Gottes wegnimmt und durch seine Lügen ersetzt. Er hört das Anti-Evangelium. Das ist die Mehrheit und nicht die Minderheit. So sagt es uns Jesus und wohl dem, der Jesus hört und nicht den Satan für Jesus hält. 

Fassen wir zusammen: In der ersten Gruppe der Uneinsichtigen sind jene Menschen, die dem Satan dienen, den sie für ihren Erretter halten und ihn als Christus verehren. In ihnen ist der Geist des Anti-Christen, Satans, den sie für den Heiligen Geist halten, obwohl es der dämonische Geist des falschen Evangeliums ist, welches das wahre Evangelium unhörbar macht für die Kinder Satans, die meinen, sie würden Jesus anbeten, indem sie ihn als Opfer ansehen, dass man weggegeben hat, damit sie nicht mehr mit der unangenehmen Wahrheit ihrer Fehler traktiert werden und keine Buße tun müssen.

Nun sprechen wir von der dünnen Erdschicht. Dies sind Menschen, die nicht selbst dem Satan unterstellt sind und daher durchaus verstehen, wenn man sie zur Umkehr ruft. Sie fürchten sich aber vor den Priestern und Pfarren des Satans. Denn diese verfolgen diejenigen, die das wahre Evangelium annehmen und umkehren vom Weg des Verderbens. Den Pfarrern Satans ist es ja eingebläut, dass der Heilsweg darin läge, die Wahrheit verschwinden zu lassen. Daher wollen sie die Kinder der Wahrheit mundtot machen und sie als Lügner hinstellen. Sie gehen auf die Kinder los, die die Wahrheit freudig aufgenommen haben und machen ihnen Druck, den richten Weg zu verlassen, indem sie sagen, dies sei der Weg ins Verderben. Wer sich daher ängstigen lässt von der den Pfarrern des Teufels, die sich als die wahren Christen ausgeben, der wird die Wahrheit aus Angst weglegen und der Gemeinde der Übeltäter nachfolgen, um von diesen nicht mehr angegriffen zu werden. Sie impfen sich wider besseren Wissens mit der Unwahrheit, um nicht die Verfolgung durch die Kinder der Lüge zu erleiden. Sie wollen vielleicht auch Anerkennung finden in der großen Masse derer, die dem Satan dienen. So sind sie Mitläufer ins Verderben, verdammte Fische im Schwarm derer, die den Pfarrern des Satans nachschwimmen aus Angst vor deren Ausgrenzung und Attacke. Die Gruppe dieser Menschen ist viel größer als die Gruppe derer, die sich aktiv dem Satan unterworfen haben, um als dessen Pfarrer das Anti-Evangelium bis an die Enden der Erde zu verbreiten und die Menschen so gegen Christus aufzuwiegeln. Wer sich von den falschen Pfarrern und den Massen, die diesen nachrennen, einschüchtern und verunsichern lässt, ist ein Menschen mit dünner Erdschicht. Er würde zwar Jesus gerne folgen, tut es aber nicht, weil er sich vor den Schlägen der Truppen des Satans fürchten und vor der Ausgrenzung aus der Gemeinde der Irrläufer. 

Die dritte Gruppe der Menschen lässt sich zwar nicht einschüchtern von den Pfarrern Satans, doch ist sie nicht überzeugt davon, dass sie bei Gott das Heil finden können. Dies ist in der heutigen Zeit vor allem dadurch zu sehen, dass sich die Menschen sorgen um ihre finanzielle Versorgung machen. Aus diesem Grunde kooperieren sie mit den Dienern Satans, die sie als Quelle ihrer Versorgung ansehen, obwohl es nicht so wäre, wenn sie Gott treu wären. Die Angst vor Armut ist es also, die jene Menschen zur Aufgabe der Nachfolge des Herrn bringt, die genau wissen, dass der Weg der Kinder Satans falsch ist. Sie gehen diesen Weg mit, weil sie meinen, nur auf diese Weise an Geld zu kommen. Das sind die Sorgen, die zur Knechtschaft unter den Kindern Satans führt. So gerät das eigentliche Volk Gottes doch noch unter die Knechtschaft in Ägypten: Weil sie meinen, dass sie in der Wüste nicht versorgt würden. Nur wenn sie darauf vertrauen, dass Gott sie ernähren wird, auch wenn sie den Massen der satanischen Welt nicht Untertan sind, werden sie tatsächlich Frucht bringen können. 

So wird offensichtlich, dass es nur ein winzig kleiner Teil der Menschen ist, die das Evangelium wirklich aufnimmt und es auch befolgt. Dieser Minderheit steht die schrecklich große Masse der falschen Christen gegenüber, die sich selbst aber für die geretteten und neu geborenen Kinder halten. Sie werden dann enttäuscht sein, wenn ihnen der Herr sagen wird, dass sie ihn nie gekannt haben und auf dem Weg des Verderbens gelaufen sind. 

 

Thomas Ihli
Thomas Ihli

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